Ein kleines bisschen Horrorschau: Stephen King und seine „Christine“
Kann man von einem Auto abhängig werden? Sicher: Nicht nur Queen-Schlagzeuger Roger Taylor verewigte 1975 in „I’m In Love With My Car“ seine Liebesbeziehung zu einem Alfa Romeo. Ob das normal ist? Und wo sind die Grenzen? Überschritten werden sie eindeutig von Arnie Cunningham, dem Teenager, der ein Autowrack findet: In Stephen Kings Roman „Christine“ erweckt der 17-Jährige eine 1958er Plymouth-Fury-Ruine zum Leben – und nennt sie Christine. Die Verbindung Mensch-Maschine entwickelt sich dramatisch, denn das Auto ist ein fieses Monster.
Prädikat: Lesenswertes, kleines Mitbringsel. Preis für das Taschenbuch: 9,90 Euro
Als die Comics fahren lernten – Entenhausener Autokunde
Speziell in den französisch-belgischen Comics „Harry und Platte“ von Rosy, in den 19 Bänden, die Franquin zu „Spirou und Fantasio“ beisteuerte und erst recht in den 23 Alben von Hergés „Tim und Struppi“ sind liebevoll gezeichnete Autos veritable Hauptdarsteller. Die Fahrzeuge aus den Hergé-Comics sind als Sammlermodell erhältlich, die beiden schnittig-phantasievollen Turbot-Wagen von „Spirou“ gibt es ebenfalls für die Vitrine. Natürlich darf man an dieser Stelle auch nicht die Rennsport-Serie um Michel Vaillant vergessen – mit der sind seit 1957 Generationen aufgewachsen. Aber auch im Entenhausen von Donald Duck, Onkel Dagobert, Daisy oder dem allzeit glücklichen Gustav Gans fahren interessante Autos herum. Die im Stile eines ADAC-Ratgebers aufgemachte „DUCK – Typenhandbuch Entenhausener Autos 1937 bis heute“ enthält auf 320 Seiten natürlich auch Donalds legendäres rotes Cabrio mit dem Nummernschild „313“, sondern auch die Schnauferl von Oma Duck und Dagobert und viele teilweise sehr sonderbare Vehikel.
Prädikat: Stauneswertes Mitbringsel. Preis: 15 Euro. „Harry und Platte“, „Spirou“ und „Tim und Struppi“ sind – albenweise – ebenfalls zu vernünftigen Preisen erhältlich
Eine ungewöhnliche Freundschaft – Steve McQueen und Siegfried Rauch
Als 1970 der Film über Motorsport schlechthin gedreht wurde, war Steve McQueen bereits ein Superstar. In „Le Mans“ zeigte er, dass er auch ein famoser Stuntman geworden wäre. Denn er fuhr die meisten Renn-Szenen, die rund um das legendäre, hier aber fiktive Rennen auf dem französischen Kurs gedreht wurden, selbst. In „Unser Le Mans“ beleuchtet „Auto Bild“-Herausgeber Hans H. Hamer aber nicht nur diese Seite des Films. Im Mittelpunkt des spannend erzählten Bandes steht die Freundschaft zwischen McQueen und dem bis dato nur in Deutschland bekannten Schauspieler Siegfried Rauch. Der spätere „Traumschiff“-Kapitän Rauch spielt in „Le Mans“ den deutschen Piloten Erich Stahler. Wir erfahren, dass die Freundschaft der beiden Mimen bis zu McQueens Tod im November 1980 hielt.
Prädikat: Packendes Mitbringsel. Preis: 29,90 Euro
Eine Ikone dankt ab – Land Rover
68 Jahre lang – bis zum Januar 2016 – wurde der Land Rover gebaut. Ursprünglich, und analog zum Willys Jeep, wurde er als reines Militärfahrzeug konzipiert. Aber über die gesamte Produktionszeit hinweg sehr karg ausgestattete Allradler wurde – mit verschiedenen Radständen und Karosserieaufbauten – zum Fahrzeug für Land- und Forstwirte, für Outdoor-Freunde und Menschen, die in extrem unwegsamen Gegenden unterwegs sind. In Nadja Kneisslers wirklich schön aufgemachten „Landy Love“ bekommt die Auto-Ikone 240-seitiges Denkmal: Das Buch, das unter anderem auch die Geschichte vom letzten Land Rover Defender erzählt, ist lesenswert – macht sich aber auch auf dem Beistelltischchen gut.
Prädikat: Matscherprobtes Mitbringsel. Preis: 59,90 Euro
Liebesgeschichte mal anders – Albert muss nach Hause
USA, um das Jahr 1930 – was für ein Paar: Der Bergmann Homer und die taffe Elsie sind eigentlich wie füreinander geschaffen. Aber Elsie hat ihr Herz verloren. Nicht an ein Auto, wie man vielleicht denken möchte, sondern an den Alligator Albert. Homer ist eifersüchtig und stellt die Frau vor die Wahl. Sie soll sich zwischen der Echse und dem Mann entscheiden. Als sie sich für Homer entscheidet, beginnen die Probleme erst – denn Albert soll zurück nach Florida gebracht werden. Transportmittel auf dieser schreiend komischen, oft sehr berührenden Zeitreise ist ein Buick Convertible aus dem Baujahr 1925. Wer mit dem Lesen von Homer Hickams „Albert muss nach Hause“ einmal angefangen hat, ist traurig, dass die Fahrt des Trios nach 528 Seiten schon vorbei ist.
Prädikat: Tierisches Mitbringsel. Preis für das dicke Taschenbuch: 9,90 Euro
Bildnachweise
- Kaniyoko
- Random House
- Egmont Ehapa
- Delius Klasing
- HarperCollins