Autojahr 2021 – der Strom muss fließen
Fragt man die Autohersteller, dann sagen die unisono: „Der Markt bestimmt die Produkte“. Das stimmt natürlich auch für das kommende Autojahr nicht unbedingt, weil Erfolg in großem Maße mit Marketing und Verkaufsstrategien zusammenhängt. Sicher ist aber eben auch, dass Regierungen weltweit Elektrofahrzeuge fördern und die Verbrenner gesetzlich auf das Abstellgleis stellen. Also ist die Industrie gezwungen, zu reagieren und Trends zu verbinden. Denn nicht nur die Stromer werden erfolgreicher: SUVs bleiben die wichtigste Gattung. Daher setzt man verstärkt auch auf SUVs mit Elektromotoren. Leistungsstarke Antriebe und Batterien ermöglichen das. Für Rameder bedeutet das, dass demnächst auch diese Fahrzeuge mit einer Anhängerkupplung versehen werden können. Auf Kupplung.de wird sich 2021 also einiges tun.
Elektro als Modul – die Hersteller denken weiter
Seit den 1960er Jahren haben die Autohersteller die Plattformstrategie erdacht und immer weiterentwickelt. Natürlich wird das beim Umbau der Modellreihen auf Elektro- und möglicherweise auf andere alternative Antriebe konsequent fortgesetzt. Bei Mercedes nennen sich diese modularen Plattformen prosaisch EVA I und EVA II. Aus letzterer entstammt das kompakte SUV EQA. Im Schnelllademodus sollen die rund 700 Kilo schweren Akkus innerhalb von 200 Minuten zu 70 Prozent aufgeladen werden. Die Reichweite einer vollen Ladung beträgt laut Daimler rund 400 Kilometer. Einen EQB wird es übrigens auch geben, wofür hat man schließlich EVA? Auch Audi nutzt eine Plattform. Die Ingolstädter entwickeln darauf ihre e-tron-Reihe. Weiter geht’s da zum Beispiel mit dem Q4 e-tron, der von Größe und Optik zwischen Q3 und Q5 angesiedelt ist. Der neue Spross der „Q-Herde“ wird 306 PS leisten. Seine Reichweite gibt Audi mit 450 Kilometern an. Nahezu alle Hersteller setzen auf E-SUVs, auch der koreanische Exot Ssangyong. Der 190 PS starke E100 soll mit einer Ladung ebenfalls 400 Kilometer weit kommen. Das gelingt dem kleinen Dacia Spring Electric nicht. Das Zwergen-SUV wird es wohl auf 225 Kilometer bringen. Dass der rumänische Hersteller sich nun auch an Stromer wagt, ist besonders naheliegend. Immerhin gehört die Marke zum Elektro-Pionier Renault. Die Plattformen sind also bereits vorhanden.
Noch mehr Stromer: Nicht nur eine ID
Nissan ist ebenfalls eine Renault-Tochter. Die Japaner haben daher schon früh auf Stromer gesetzt und mit dem Leaf bereits 2010 ein Erfolgsmodell lanciert. Für beide Baureihen des E-Autos gibt es übrigens bei Kupplung.de eine passende Anhängerkupplung. Nun bringt der Hersteller das kompakte E-SUV Ariya an. Es rangiert zwischen Qashqai und X-Trail, schaut hinten und vorn aus messerscharfen Lichtschlitzen und ist vollelektrisch auf 19- und 20-Zollrädern unterwegs. Die Reichweiten liegen – je nach Batterie – angeblich zwischen 360 und 400 Kilometer, was wohl eine „magische Grenze“ darstellt. Der Nissan hat übrigens Alexa an Bord. Mit dem Tesla Y steht ein weiteres elektrisches SUV in den Startlöchern. Aktuell machen dem ehrgeizigen Hersteller einige „Fertigungsprobleme“ zu schaffen. Allrad, sieben Sitze und Power satt werden serienmäßig sein. Und: Tesla überspringt die Schallmauer, denn der Y bietet 505 Kilometer Reichweite. Größere Batterien werden angeblich aktuell entwickelt. Tesla hat Ideen, VW auch: Mittlerweile ist der ID 5 fertig. Es handelt sich – man hat ja die Plattform – um die gelungene Coupé-Version des ID 4. In der Standardversion stehen, analog zum Audi Q4 e-tron, 306 PS zur Verfügung. Die Reichweite der Batterie wird mit 500 Kilometer angegeben. Laut VW warten aber noch größere Akkus auf den Kunden. Auf der Plattform des ID 3 hat SEAT das optisch extravagante SUV-Coupé Cupra el-Born entwickelt. Der Motor leistet 204 PS. Aber was ist mit dem Akku? Der hat eine Reichweite von rund 400 bis 420 Kilometer, aber er kann in einer guten Dreiviertelstunde zu immerhin 80 Prozent aufgeladen werden. Mit dem niedlichen Minimo stellen die Spanier außerdem auch einen Konkurrenten für Renaults Twizy auf die winzigen Räder.
Und wo bleiben die „normalen“ Autos?
Doch, doch. Verbrenner werden schon noch produziert. Aber praktisch jede Baureihe, speziell Kompakte und in der Mittelklasse, hat oft alles im Angebot: E-Antrieb, Benziner, Hybride und oft auch noch Diesel. Bei Alfa Romeos kleinem Bruder des Stelvio verzichtet man auf Elektromotoren. Das hübsche SUV namens Tonale kommt „klassisch“ mit schön drehenden Benzinern auf die Straße. Das „Scudetto“ verweist auf die große Vergangenheit, und die Seitenlinie erinnert ein wenig an die Giulia GT Junior der 1970er Jahre. Aber an was erinnert der neue Opel Astra, Kadett-Baureihe L? An einen typischen Opel der letzten Zeit. Dabei ist der neue Golf-Gegner aus Rüsselsheim erstmals eben nicht auf einer GM-Plattform entstanden, sondern ein Bruder unter anderem des Peugeot 308 und Modellen von Citroën und DS. Pfiffig und dank netter Kanten auch sportlich wirkend, kommt der Astra daher. Die stärkste Variante soll der GSi mit 300 PS sein. Seit 1999 schreibt der Škoda Fabia eine veritable Erfolgsgeschichte. Der Bruder von A1, Polo und Ibiza hat sich als Nachfolger des Favorit zu einem zuverlässigen Kompaktstar mit Rallye-Potential entwickelt. Nun rollt die vierte Baureihe des Dauerrenners auf uns zu: 4,10 Meter lang und auch als Combi verfügbar. Platz und Stauraum sind beim Tschechen vorhanden und werden – traditionell – bestens ausgenützt. Die stärkste Version leistet 150 PS. Vielleicht bietet Škoda auch irgendwann eine noch kräftigere RS-Variante an. Ein Siebengang-DSG soll auf jeden Fall orderbar sein.
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