Rückkehr des Roadsters: Mazda MX5
Roadster sind karg, aller Luxus ist ihnen fremd. Die Beschränkung auf das Nötigste führte dazu, dass frühe Modelle mit Steckscheiben und manchmal sogar ohne Beifahrertür auskommen mussten. Allermeistens kamen diese Fahrzeuge aus Großbritannien und ihre Zeit war in den späten 1980er Jahren vorbei. Das dachte man – zumindest bis Mazda 1989 in den USA der Miata und in Japan der Eunos auf den Markt kam. Bei uns hieß der Roadster mit dem zeitlos klaren, unaufdringlichen Design von Anfang an MX5 oder MX-5 und war ein voller Erfolg. Die erste, intern „NA“ genannte Serie wurde immerhin bis 1998 gebaut und gilt heute – auch dank ihrer „Schlafaugen“-Klappscheinwerfer – als besonders schönes Cabrio. Die aktuelle, 2012 vorgestellte Version des meistverkauften Roadsters aller Zeiten, zeigt im Wesentlichen optische Veränderungen. Und sie hat mit dem neuen Fiat 124 spider ein italienisches Brüderchen bekommen.
Rund oder eckig: Alfa Romeo Spider
Berühmt geworden ist der Spider von Alfa Romeo durch den Oscar-prämierten Hollywood-Streifen „Die Reifeprüfung“ aus dem Jahre 1967. Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) rast mit einem roten Spider zur Kirche um Elaine Robinson (Katherine Ross) vom Traualter wegzureißen. Auch dadurch wurde das Fahrzeug in den USA zum Erfolg. Von 1966 bis 1993 wurde der offene Alfa gebaut, doch besonders schön ist die erste Serie mit dem rundlichen Heck und den filigranen Stoßfängern. Diese gab es nur bis 1969, denn die härter werdenden Sicherheitsbestimmungen in den USA forderten ihr Tribut. Aber auch die zweite, „Coda Tronca“ genannte Baureihe mit dem gerade „abgeschnittenen“ Karosserieabschluss ist aus heutiger Sicht ein großer Wurf.
Der Knackige: Austin Healey 3000
Donald Mitchell Healey war Rennfahrer mit Leib und Seele. Seine Leidenschaft wollte er auch in kernigen Straßenfahrzeugen zum Ausdruck bringen. Deshalb gründete er unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg seine eigene Firma, übergab diese aber rasch an Austin beziehungsweise die BMC (British Motor Corporation). Der letzte, der ganz große Wurf vor dem Ausscheiden aus dem Unternehmen gelang mit dem Healey 3000. Der atemberaubend gestaltete Roadster mit dem markanten, ovalen Kühlergrill wurde von 1959 bis 1967 gebaut, leistete bis zu 150 PS und gewann zahlreiche Rallyes. Sein Produktionsende kam, weil sich die Sicherheitsbestimmungen in den USA verschärften und sich BMC daher auf den Triumph TR5 konzentrierte.
Der Urvater: Porsche 356 Speedster
Um den Porsche 356 ranken sich jede Menge Mythen. Sicher ist, dass die ersten Modelle noch in Österreich gebaut wurden und für zahlungskräftige Privatrennfahrer gedacht waren. Ebenso sicher ist, dass man bei dem Fahrzeug auf verbesserte Käfer-Technik setzte und dass es zum ersten Auto wurde, dass unter dem Markennamen „Porsche“ angeboten wurde. Es blieb immerhin von 1948 – und als 356C – bis 1965 in Produktion. Legendär ist besonders der Speedster, der zunächst nur in den USA angeboten wurde. Er wurde ohne Kurbelfenster, dafür mit Steckscheiben und Schalensitzen angeboten. Tragisch verknüpft ist der auf sportlichen Leichtbau getrimmte Straßenrennwagen mit dem Filmstars James Dean, der am 30. September 1955 in einem Porsche 550 Spyder ums Leben kam. Das Auto, auf dessen Heck die Worte „Little Bastard“ prangten, war eine Spezialentwicklung auf Basis des 356. Besonders gesucht ist der Vorgänger des Speedsters, denn die beim traditionsreichen Karosseriebetrieb Gläser handgefertigte Hülle des „American Roadster“ entstand nur 15 Mal. Einige Exemplare davon haben aber die Zeiten überdauert.
Das Monster : Chevrolet Corvette C3
Sicher, jede Corvette-Baureihe ist etwas Besonderes, zeigt sie doch, was man in den USA jeweils unter einem Supersportwagen versteht. Aber die C3-Modelle sind eine Klasse für sich, auch, weil wegen ihrer nicht nur für schnelllebige Ami-Verhältnisse extrem langen Bauzeit: Sie wurden von 1967 bis 1982 wurden die C3 gefertigt und trugen zwischen 1969 und 1976 trugen den legendären Namen „Stingray“ – auf deutsch „Stachelrochen“. Speziell die bis zu 435 PS starken Big-Block-Varianten und ihrem gigantischen Motor mit sieben Litern Hubraum sind Kult. Ein großer Wurf war das Design: Die C3 wird auch „Coke-bottle-shape-Corvette“ genannt, denn ihr Seitenprofil ähnelt einer Coca-Cola-Flasche. In verkleinertem Maßstab findet man diesen Stil auch beim Opel GT wieder – der ja, wie die „Vette“ auch, von General Motors stammt.
Bildnachweise
- Daimler Benz AG
- Hemmings
- Classic Driver Schweiz
- Rawles Motorsport UK
- Porsche Presse
- Coys UK