Vergessenes Highlight: Überraschungsei von U. Maly
Nein, der Nürnberger OB Ulrich Maly baut keine Wohnwagen, aber der Namensvetter Franz Maly machte das – in den 1950er und 60er Jahren. Seine Firma U. Maly stellte unter anderem den „Windspiel“ her. Das in Halle 18, in der „Starterwelt“, gezeigte Exemplar ist Baujahr 1962 und nicht nur aufgrund seines windschlüpfrigen „Überraschungsei“-Designs heute wieder innovativ. Der immer noch ausreichend ausgestattete Zwergenwohnwagen bietet zwei Menschen gut Platz und wiegt nur 400 Kilo. Den kann man tatsächlich auch mit dem Elektroauto Nissan Leaf oder einem Kleinwagen wie dem VW Up durch die Gegend ziehen. Die passende Anhängerkupplung gibt es in der Themenwelt auf Kupplung.de.
Fazit: Den sollte man wieder bauen.
Der neue Oldtimer – Citröen Jumper Wildcamp
Wild campen ist eigentlich kaum noch erlaubt. Dieser Wildcamp allerdings ist legal, und sogar mit einer Anhängerkupplung nachrüstbar. Denn eigentlich bildet der Citröen Jumper die Basis für das Retromobil. Die Innenausstattung von Pössl ist zeitgemäß und ziemlich umfangreich, passt sich aber dem Außendesign des Wildcamp an. Das erinnert überdeutlich an den legendären Wellblech-Transporter, den Citröen H, der von 1948 bis 1981 gebaut wurde. Damals versorgte er die Franzosen mit allem, was nötig war. Heute ist das Design immer noch für ein besonderes Reisemobil gut. Der Preis für die extravagante Optik beträgt allerdings rund 86.000 Euro.
Fazit: O la, la, der H ist wieder da.
Tetra-Pod, das Trailerboot
Tetra Pak kennen wir: Die zumeist eckigen Schachteln sind recht praktisch, weil man sie gut stapeln und transportieren kann. Für den kanadischen Tetra-Pod gilt das auch. Für rund zweieinhalbtausend Euro kommt man zum eigenen Boot – und dieses ohne Sitze nur rund 100 Kilo leichte Schiffchen ist dann gleichzeitig auch sein eigener Trailer. Also ran an den Haken, ab zum See und rein ins Wasser. Wer will, kann den Tetra-Pod auch mit einem Außenbordmotor versehen. Bis zu zehn PS sind zugelassen.
Fazit: Ein Boot, das sich selber trägt.
Büsching Dodge RAM – der Wilde Westen wird luxuriös
Südlich von Bremen liegt das Städtchen Sulingen. Dort importiert die Firma Büsching US-Cars aller Marken – und veredelt sie. Wer V8 des Ami-Schlittens leistungssteigern will, ist bei den Niedersachsen genau richtig. Seit einiger Zeit bietet der Tuner gemeinsam mit dem Reisemobil-Ausstatter Tischer extravagante Wohn-Auflieger für US-SUVs und -Pickups an. Auf dem Caravan Salon zeigte Büscher einen Dodge RAM 1500 mit perfekt dazu passenden Wohn-Anhang. Der „Dream Seaker“ wird vom Hersteller als luxuriöses Spa-Ressort für Individualisten beworben. Tatsächlich sind in puncto Ausstattung – und Preis – keine Grenzen gesetzt.
Fazit: Für den Wellness-Spaß in der Sierra Nevada.
Dethleffs Senjor, der rüstige Rentner
Oldtimer werden immer beliebter – und das gilt auch für „klassische“ Wohnwagen wie den Dethleffs Senjor. Das auf der Messe gezeigte Reiseheim stammt aus dem Jahr 1967 und hieß schon ab Werk „Senjor“. Die Ausstattung ist zeitgemäß, ein Luxus aus Resopal. Billig war der immer noch rüstige Rentner nicht: 15.460 DM kostete der Wohnwagen. Für einen damals fabrikneuen NSU Ro 80 wurden rund 1.000 DM weniger aufgerufen. Ein Opel Commodore mit 115 PS stand mit zirka 10.500 DM beim Händler. Und ein VW Käfer 1300 kostete anno‘ 67 gerade mal 5.150 DM – nur so zum Vergleich. Der Commodore wäre übrigens das perfekte Zuggerät für den immer noch taufrischen Dethleffs Senjor.
Fazit: Es muss nicht immer etwas Neues sein.
Bildnachweise
- Jens Waldmann