01 Sheryl Crow: „Soak Up The Sun“
Man hat auch lang genug drauf gewartet: Endlich sind Schnee und Eis – zumindest für die nächste Zeit passé. Die Sonne erwärmt das Herz und die Blütenpracht tut das Ihrige. Das ist, zugegeben, kitschig, aber es stimmt: Wenn der Frühling kommt, dann vertreibt er die finsteren Gedanken. Genau davon singt schon 2002 in ihrem wunderbar luftigen „Soak Up The Sun“. Seit damals hat sich an unseren Wünschen nichts geändert – und deshalb startet das Mixtape mit diesem Muntermacher.
02 Eels: „Peach Blossom“
Mark Everett, besser bekannt als „E“, ist einer der begabtesten Songwriter und Soundtüftler überhaupt – und er mit seinem Mix aus Rock, Folk und – ja – Soul ziemlich viel Erfolg. In „Peach Blossom“ aus dem Jahr 2013 rät er uns, das Fenster aufzumachen und den Duft der blühenden Pfirischbäume zu genießen. Man kann natürlich auch die Seitenscheiben des Fahrzeugs herunterkurbeln und innehalten. Pfirsichbäume blühen übrigens so früh im Frühjahr, dass ihre Besitzer Angst vor spätwinterlichem Frost haben.
03 Simon & Garfunkel: „April Come She Will“
Dieses Lied schlug Paul Simon als Beitrag für den Film „Die Reifeprüfung“, genau, mit dem jungen Dustin Hoffmann und dem roten Alfa Spider, vor – aber es wurde abgelehnt. Trotzdem prägt das dynamische Duo den Soundtrack. Und natürlich fanden der geniale Songwriter Paul Simon und Art Garfunkel, sein einfach engelsgleich singender Kumpel noch eine Möglichkeit, das Lied zu veröffentlichen. Das ist auch gut so, denn uns würde ein melancholische-entrücktes Glanzstück entgangen sein.
04 The Beatles: „Here Comes The Sun“
Die Engländer wählten vor kurzem die 100 besten, jemals von Landsleuten gemachten Songs. Auch diese Lied darf in der Liste natürlich nicht fehlen, denn es ist so chillig wie ein lauer Sommerabend. Auf dem Album „Abbey Road“, das bekanntermaßen wegen seines Zebrastreifen-Covers Verschwörungstheoretiker auf den Plan rief, ist es der wohl perfekteste Track. Geschrieben wurde es aber nicht vom damals nicht mehr so dynamischen Duo John Lennon und Paul McCartney, sondern von George Harrison. Und der war auch ein verdammt Guter.
05 Coldplay: „Strawberry Swing“
Chris Martin und seine Band Coldplay wurden zu Anfang ihrer Karriere als neue Beatles und Nachfolger von U2 gehandelt, aber sie sind längst selber zu Superstars geworden. „Strawberry Swing“ stammt aus dem Jahr 2008 und tatsächlich ist es ein ziemlich leckeres Früchtchen, was die Jungs da servieren. Wenn Erdbeeren swingen könnten, dann würden sie vermutlich klingen wie dieses feine Lied, fruchtig, süß und vollmundig. Fehlt nur noch die Sahne oben drauf.
06 Tori Amos: „Spring Haze“
Was ist eigentlich, wenn man den Frühling nicht mag? Davon singt Tori Amos in „Spring Haze“. Vermutlich, so lässt sich zumindest der Text interpretieren, liegt das daran, dass das Ende vorgezeichnet ist: Der letzte Winter ist noch nah, und der nächste kommt bestimmt. Aber der Song klingt nicht so bitter wie es die andeuten, er ist sehr melancholisch und verbreitet eine Stimmung wie ein Spaziergang bei Sonnenaufgang: So klingt der Morgentau.
07 Prince: „Sometimes It Snows In April“
Prince, der große kleine Mann aus Minneapolis, starb am 21. April 2016. Zur Untermalung der Nachrufe wurde ganz oft „Sometimes It Snows In April“ vom Album „Parade“ eingesetzt. Denn in dem Lied geht es um den Tod eines wichtigen Menschen – Tracy – und um Trauer. Ja, manchmal ist der April schrecklich. Aber das Lied von Prince ist einfach wunderschön elegisch.
08 Frank Sinatra: „It Might As Well Be Spring“
War Prince schon ein Mann der großen, musikalischen Gesten, dann ist es Frank Sinatra erst recht. Der erfolgreichste Sänger des 20. Jahrhunderts nimmt sich mit Eleganz und Stil praktisch jedes Themas an. Er könnte sogar von Fensterkitt singen, und es wäre magisch. Der Frühling kommt im Werk des Meisters aber öfter vor. „It Might As Well Be Spring“ swingt ganz fein. Das Lied stammt aus den 1940er Jahren und wurde von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II. geschrieben. Viele bekannte Künstler nahmen den Song auf, doch erst 1961 wurde er durch Frankie magisch.
09 Louis Armstrong: „What A Wonderful World“
Wie sagte Helge Schneider? „Und nun kommt das Lied von dem Mann, der jede Nacht aus dem Autoradio heraus zu un singt“. Louis Armstrong war zwar, wie Jazzguru Schneider weiß, weit mehr als der Sänger dieses Evergreens, aber „What A Wonderful World“ mit seinem hoffnungsvoll schwärmerischen Text ist einfach mit seiner rauen und warmen Stimme verbunden. Vermutlich hat das Lied auch schon vielen die Nachtfahrt versüßt. Und Helge? Der hat eine deutsche Variante im Programm: „Ich hab ‚ nen Garten hinterm Haus, 200.000 Quadratkilometer groß…“
10 Santana: „Spring Manifestations“/“Canto de los Flores“
Mit dem nur etwas mehr als eine Minute kurzen Instrumental „Spring Manifestations“, beginnt das sechste, 1974 erschienene Santana-Album „Borboletta“. Viel Funk, viel Jazz-Groove und Latin-Swing zieht sich durch danach durch das Album. Aber das flirrende Intro klingt wie eine bunte Blumenwiese. Weil aber auf dem Mistape noch Platz ist, nehmen wir „Canto de los Flores“ und „One With The Sun“ mit auf die Cassette. Die Stimmung dieses Liedes ist nicht so weit weg von der des Sheryl-Crow-Songs. Der Kreis schließt sich also, aber so muss das bei solch einem Sampler auch sein.
Fazit:
Ein Mixtape nimmt natürlich kaum Platz weg, und die Streamingdienste tummeln sich im virtuellen Raum herum. Aber für das erste große Frühjahrspicknick mit Freunden und Familie hält Rameder jede Menge Transportlösungen bereit.
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