Wo finde ich den RMP Fürth?
Der fränkische Montagepoint befindet sich in der Fürther Südstadt – genauer: in der Benno-Strauß-Straße 21. Mitten in der Metropolregion Nürnberg ist er für viele Menschen in Mittel- und Oberfranken und die westliche Oberpfalz bestens erreichbar. Die Ortsgrenze von Nürnberg liegt nur ein paar Meter entfernt, in die malerische City der zweitgrößten Stadt Bayerns sind es höchstens acht Kilometer. Die Goldschlägerstadt Schwabach ist 15 Kilometer entfernt, ins jugendlich-pulsierende Erlangen sind es knapp 20 Kilometer. 40 sind es nach Neumarkt in der Oberpfalz, rund 60 zur Weltkulturerbe-Stadt Bamberg, nach Ansbach und in das angrenzende Hohenloher Land ist es von Fürth aus auch nicht weit.
Natürlich ist Nürnberg einen Besuch wert, aber man kann, während die AHK montiert wird, auch in Fürth bleiben. Es lohnt sich. Früher sagten die Nachbarn aus der Noris Sprüche wie „Wer nix wird, wird Wirt in Fürth“ und interpretierten das KFZ-Kennzeichen FÜ mit „Fahrer übt“. Aktuell gibt es die Hassliebe zwischen den Nachbarn zwar – speziell beim Fußball – immer noch, sie ist aber nicht mehr so stark ausgeprägt. Geschichten, wie das folgende tragisch-komische Ereignis aus der unmittelbaren Nachkriegszeit sind heute undenkbar – und das nicht nur, weil Nürnberg und Fürth mittlerweile ein gemeinsames Polizeipräsidium haben. Anno 1946 war das noch anders, was aber auch damals schon gleich war: An den Ortsgrenzen sind die Städte eng miteinander verzahnt. So passierte es tatsächlich, dass sich ein Mann an einem Nürnberger Baum erhängte und ihn die zuständigen Polizisten dann, um sich den Schreibkram zu ersparen, auf die Fürther Seite verbrachten. Der schaurige Nachbarschaftsspuk ging eine Woche hin und her. Die Rivalität ist historisch begründet und wird nur beigelegt, wenn man sich weit weg von der Heimat als Franke begegnet. Fürth blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück, war während der Industrialisierung und nach dem Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Faktor für das Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik. Und: Die Stadt brachte mit Ludwig „Wirtschaftswunder“ Erhard und Henry Kissinger sowohl einen Bundeskanzler als auch einen amerikanischen Außenminister hervor.
Heute ist „Färdd“, wie der Einheimische sagt, eine schnell wachsende und lebenswerte Großstadt: 130.000 Einwohner in den 18 Bezirken. Malerische Hinterhöfe mit liebevoll restaurierten Häusern in der Altstadt oder die herrschaftlichen Jugendstilhäuser in der Hornschuchpromenade sind lohnendes Ziel für eine Entdeckungsreise. Es muss nicht immer Nürnberg sein. Der Fürther weiß das. Wen es aber während der Wartezeit dennoch dorthin zieht, der gelangt mit der U-Bahn in Windeseile mitten ins Zentrum der Nachbarstadt. Er fährt dann sogar eine Zeit lang auf den Spuren der ersten Eisenbahn Deutschlands.
Der Fürther Stadtpark – mehr als „nur“ eine grüne Oase
„Grünen und Blühen“ war das Motto der ersten Bayerischen Landesgartenschau, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Fürth stattfand. Damals, 1951, war das ein besonders gutes Motto, denn die Städte waren trist und hatten mit dem Wiederaufbau zu tun. Der Fürther Stadtpark, der im Prinzip noch dem Areal und dem Aufbau der Gartenschau entspricht, war und ist für die Menschen mehr als ein Naherholungsort: Im Freilufttheater finden Konzerte und Aufführungen statt, das Stadtparkcafé lockt mit leckeren Speisen. Man sitzt in oder vor der ehemaligen Milchbar der Gartenschau – und damit blieb ein Treffpunkt mehrere Fürther Generationen erhalten. Ja, im Park scheint die Welt – abgesehen von den wechselnden Jahreszeiten – still zu stehen. Das Gelände ist so riesig, dass man es gar nicht merkt, wenn man plötzlich nach Nürnberg weitergelaufen ist… www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Stadtpark
Bildung, Komödie und leckere Schnitzel
Am Anfang stand eine Stiftung von 223.000 Reichsmark. Diese spendete der Fabrikant Heinrich Berolzheimer für eine Volksbildungsstätte, das 1906 eingeweihte Berolzheimerianum. Der „asymmetrische Gruppenbau“ diente jahrzehntelang als Stadtbibliothek und blieb dem Bildungsauftrag auch dann treu, als es 1998 von den Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau („Waltraud & Mariechen“) als Comödie Fürth eröffnet wurde. Zur Bildung kam bei Heißmann und Rassau aber der Spaß. Denn im einmalig schön eingerichteten Theater treten nicht nur die beiden Besitzer sehr gern auf, sondern auch die Kabarett- und Comedystars aus dem deutschsprachigen Raum. Man kann übrigens in der Comödie auch richtig gut speisen – und nicht nur die legendären Wiener Schnitzel sind ein Gedicht. www.comoedie.de
Rundfunkmuseum an geschichtsträchtigem Ort
Seit 1993 gibt es das Rundfunkmuseum Fürth und seit 2001 befindet es sich an einem perfekt passenden Ort – in der Kurgartenstraße 37a, an der Stadtgrenze zu Nürnberg. Von dort aus nämlich wurde das von Max Grundig gegründete Unternehmen – die Grundig GmbH oder AG – zu Europas größtem Hersteller von Radiogeräten. 1983 wurde der Konzern an Phillips verkauft, 2003 ging er dann pleite. Diese Geschichte wird im Rundfunkmuseum natürlich auch eindrucksvoll erzählt. Aber das Team von Leiterin Jana Stadlbauer widmet sich nicht nur der spannenden Industrie- und Technikgeschichte von Grundig oder Metz: Die Ausstellungsräume zeigen mit ihrem stilvollen Ambiente auch, wie sich der Alltag mit und durch Radio und Fernsehen verändert hat. Auch das Museumscafé ist einen Besuch wert. www.rundfunkmuseumfuerth.de
Die königliche Gustavstraße
Die Gustavstraße ist Teil des alten Kerns von Fürth und eine der herrlichsten Straßen der Stadt. Von ihr zweigen kleine Gässchen und malerische Innenhöfe ab. Die Gustavstraße selbst bezaubert mit wunderschönen alten Häusern – und ist deshalb auch einer der wichtigsten abendlichen Orte der Fürther. Man hat angeblich auch schon Nürnberger vor den Kneipen und Cafés sitzen sehen. Denn in dieser Straße wird traditionell eingekehrt. Das war schon im 17. Jahrhundert so. Denn während des Dreißigjährigen Krieges soll der Schwedenkönig Gustav Adolf hier, im „Grünen Baum“, gespeist haben. Das Lokal gibt es übrigens immer noch. Aber auch das „Pfeifndurla“ oder die „Bistro Galerie“ sind sehr einladend. www.altstadtverein-fuerth.de
Hochprozentig sicher: Bei Scotch Broth geht es edel und geschmackvoll zu
In direkter Nähe der Gustavstraße, bei Andreas Hertl, kann man fürs Leben – und fürs Genießen – lernen. Weil beides ja zusammengehört, bietet Hertl in der Königstraße 33 nicht nur erlesenste Single Malts aus Schottland, Rum, Gin oder feine Cognacs an. Er lädt auch zur Verköstigung unter Hertls fundierter Anleitung. Und: In seiner Whisky Akademie in der Mohrenstraße 2 kann man sich zum Experten für schottische Brände ausbilden lassen. Dabei geht es nicht nur um die Destillerien im britischen Norden, sondern auch um das richtige Trinken, also um das Zelebrieren mit der Zunge.
Legendär ist das „Burns Supper“ zu Ehren des schottischen Dichters Robert Burns an dessen Geburtstag, dem 25. Januar. Man könnte den Einbau der AHK gut und gern auf diesen Tag legen, aber das muss nicht sein. Schließlich, da ist sich nicht nur Andreas Hertl sicher, sind Franken und Schotten wesensverwandt, was man im Scotch Broth auch an jedem anderen Tag spüren kann. Weil das nun mal so ist, mit den beiden Volksstämmen, besteht eine enge Städtepartnerschaft zwischen Fürth und dem schottischen Paisley. Das bezaubernde Paisley liegt übrigens nur 11 Kilometer von Glasgow entfernt. Und die schottische Metropole ist ihrerseits eng mit Nürnberg verbunden. Da schließt sich der Kreis. Am besten gönnt man sich jetzt ein Glas Invergordon von 1973. Den Single-Malt hat Hertl grad im riesigen Sortiment… www.whisky-akademie.de
Bildnachweise
- Fürth Tourismus
- Rundfunkmuseum Fürth
- Faszination Fürth
- Florian Hauck
- News5/Grundmann
- Comödie Fürth
- Scotch Broth
Super gemacht und Danke
Danke für das Lob!