Oldtimerpflege I – Kontrolle ist gut
Auch den Zustand moderner Autos muss man regelmäßig kontrollieren – aber bei betagten Fahrzeugen sollte man das wesentlich häufiger. Generell gilt: Je älter ein Fahrzeug, desto mehr muss man tun. So haben etwa Autos, die vor 1960 gebaut wurden, meist jede Menge Schmiernippel, die es in kurzen Intervallen zu „bedienen“ gilt. Scheibenbremsen sind langlebiger als Trommel- oder gar Seilzugbremsen. Da im „Alten“ in der Regel keine Warnlämpchen auf den anstehenden Kundendienst oder den Ölwechsel hinweisen, muss man selber kontrollieren, ob sich genug Schmierstoff oder Wasser „im System“ befindet.
Oldtimerpflege II – Sauberkeit schützt
Man muss das alte Fahrzeug stets sauber halten, man muss zum Beispiel den Lack von Vogelkot oder Insektenleichen befreien. Speziell nach Regenausfahrten sollte man das Auto trocken halten. Wichtig ist, dass es an einem trockenen Ort abgestellt wird – und Nässe sowohl Innen wie auch Außen möglichst vollständig entfernt wird. Denn nur so schützt man vor Rost. Wenn das Fahrzeug außerdem gegen Rost geschützt ist, etwa weil Hohlräume und Unterboden mit Fetten behandelt wurden, kann die „rote Pest“ nicht wüten.
Oldtimerpflege III – Rost stoppen
Währet den Anfängen: Sind bereits Roststellen entstanden, so müssen die Schadstellen umgehend ausgebessert werden. Frisst sich der Rost nämlich weiter vor, wird es teuer und zeitaufwändig. Oft sind dann größere Schweißarbeiten und neue Reparaturbleche nötig. Rostvorsorge und Rostschutz helfen, man sollte die Schwachstellen des Modells stets im Blick haben. Wie steht es um die Radläufe, die Türunterkanten, die Kofferraumwanne oder die Fensterdichtungen? Sind diese porös oder ist der Wagen innen feucht, bahnt sich der Rost bereits seinen Weg. Man achte auch darauf, dass Wasserabläufe nicht verklebt sind.
Oldtimerpflege IV – Ölwechsel nie vergessen
Die meisten modernen Autos verzeihen einen vergessenen Ölwechsel – aber man sollte auch da nicht schludern. Allerdings sind die Wechselintervalle deutlich großzügiger getaktet. So brauchen ein Mercedes 190 „Ponton“ aus den 1950er Jahren oder ein Ford Taunus P3, besser bekannt als „Badewanne“ alle 5.000 Kilometer neues Öl. Am besten verzichtet man auf moderne Synthetiköle und nutzt Spezialöle, die auf den Oldtimer und seine Belange zugeschnitten sind – beim Ponton wäre es 15W40, bei der Badewanne 5W30. Am Schmierstoff sollte man nicht sparen. Und: Auch Getriebeöle sind in aller Regel eine spezielle Angelegenheit. Bei der Wahl der richtigen Öle helfen die Marken- und Modellclubs weiter.
Oldtimerpflege V – Reifen säubern, Reifen überprüfen
Unsere modernen Hightech-Reifen sind sehr stabil, nur noch etwa alle 150.000 Kilometer muss ein Autofahrer heutzutage im Schnitt einen Reifenplatzer überstehen. Doch ältere Fahrzeuge brauchen andere, durchaus anfälligere Reifen. Bei diesen Autos ist erst recht auf den Reifendruck und den Zustand der Pneus zu achten. Test der Profiltiefe und Suche nach Materialschäden schützen das Auto und die Insassen. Auch das Säubern der Reifen ist unerlässlich, denn bei alten Reifen können Steinchen, Splitter oder ähnliches noch schneller zu Löchern und irreparablen Schäden führen. Auch nach einem unfreiwilligen Kontakt mit dem Bordstein sollte man den Reifen sofort genauer unter die Lupe nehmen.
Fazit:
Grundsätzlich gilt: Jedes Auto braucht Hege und Pflege – denn, wer sein Auto nicht liebt, der schiebt. Aber je älter ein Fahrzeug ist, desto genauer muss man hinsehen. Vor allem Oldtimer brauchen einen regelmäßigen Blick und das eine oder andere „gute Tröpfchen“. Doch auch bei Youngtimern ist es wichtig, die spezifischen Schwachstellen von Modell und Baujahr genau zu kennen. Wie war es in den 1990er Jahren mit dem werksseitigen Rostschutz bestellt, wann braucht der Granada frisches Öl? Und wie darf ich das „freischwebende“ Heck des 353 Tourist belasten, ohne dass es zu Problemen mit der Statik des Kombis oder dem Fahrwerk kommt? Bei Young- und Oldtimern ist es unerlässlich, die Eigenheiten des Autos genau zu kennen. Dann können Ford und Wartburg zeigen, wie zuverlässig sie sich auch im heutigen Alltag bewegen können.
Sehr interessanter Beitrag. Gerade bei Oldtimer und Youngtimer ist regelmäsige Pflege besonders wichtig. Der ISZT Zustand soll ja erhalten bleiben. Rost ist ein Problem, doch kann man mit der richtigen Pflege gut dagegenwirken. Worauf man bei der Oldtimerpflege aber auch beim Oldtimerkauf achten sollte, ist der aktuelle Erhaltungszustand. Welche Stelle sind bei Oldtimer typisch für Rost, was sollte alles geprüft werden? https://www.bewerta.de/oldtimer-zustand-bewertung-checkliste ist vielleicht auch eine Hilfe. Grüsse Markus
Hallo Markus,
es stimmt – Rost ist das Hauptproblem der Oldtimerei. Was man beachten muss sind zum Beispiel Schwellerkanten, Rahmen oder mögliche Eintrittswege von Wasser bzw. Feuchtigkeit. Aber die Schwachstellen sind bei den Modellen nicht identisch. Da empfiehlt es sich, beim Kauf einen Kenner des Fahrzeugs mitzunehmen oder sich während der Probefahrt z.B. zum ADAC-Fachmann zu begeben. Spachtelorgien werden durch den Magneten angezeigt.
Rost ist wohl das grösste Problem bei Oldtimer und Youngtimer. Die Karrosserie wurden früher kaum verzinkt. Wichtig aber auch ein regelmäiges bewegen der Fahrzeuge.
Ganz klar , alte Autos sind wie alte Menschen . Desto älter umso mehr Pflege ist nötig .