10 Luis Fonsi feat. Daddy Yankee: Despacito (Justin Bieber Remix) (2017)
Es ist definitiv der größte Hit des bisherigen Jahres – der puerto-ricanische Sänger Luis Fonsi und sein Landsmann Daddy Yankee haben den Latino-Killer schlechthin erschaffen. Der Text ist etwas schlüpfrig, der Song des in der US-Latino-Szene seit Jahren höchst erfolgreichen Fonsi geht aber absolut ins Blut. In den Charts toppt „Despacito“, besonders im Remix mit Justin Bieber, sogar noch Ed Sheerans „Shape Of You“. Womit? Mit Recht!
9 Frank Sinatra: Summer Wind (1966)
Dieses luftig leichte Lied, das Sinatra so unbeschreiblich charmant interpretierte, ist nicht nur ein Höhepunkt des Albums „Strangers In The Night“ – es ist auch ein Song, der in Deutschland entstand. Diese sanfte Brise wurde von Heinz Meier und Hans Bradtke geschrieben. Gesungen haben „Summer Wind“/„Sommerwind“ viele – etwa Perry Como, Esther Ofarim, Barry Manilow oder die Fun Lovin‘ Criminals. Aber keiner war dabei so elegant wie „Mr. Frank Sinatra“.
8 Mungo Jerry: In The Summertime (1970)
Für die Band um den Sänger Ray Dorset war der muntere Boogie-Shuffle Fluch und Segen zugleich. Denn der von Doset geschriebene Evergreen blieb der mit Abstand größte Hit der britischen Band. Aber der hat es in sich – beschwingt fordert „In The Summertime“ auf, das Leben in vollen Zügen zu genießen.
7 Sly & The Family Stone: Hot Fun In The Summertime (1969)
Sly Stone nahm nicht nur Prince vorweg, spätestens seit seinem Auftritt beim Woodstock-Festival war klar, dass es der Künstler mit seiner Multikulti-Truppe verstand, Rock und Funk mit Jazz, Soul oder fröhlichem Pop zu mischen. Das nennt man wohl Fusion, ist aber – unabhängig von der Bezeichnung – so schweißtreibend wie eine Strandparty bei 40 Grad. Und genauso schön.
6 The Lovin‘ Spoonful: Summer In The City (1966)
Nach diesem Lied musste der Sommer der Liebe einfach kommen – es wurde zur zeitlosen Hymne für den Sommer in der Stadt, die hier nur San Francisco sein kann. Der Text ist durchaus poetisch, er wurde von Mark Sebastian geschrieben. Sein älterer Bruder John war Kopf der Login‘ Spoonful und verlieh dem Song eine kraftvolle Schärfe. Man glaubt, das Flirren in der heißen Luft zu spüren
5 Die Fantastischen Vier: Ein Tag am Meer (1993)
Sind die vier Schwaben-Rapper aus Benztown nur ungeheuer „chillig“ drauf – oder geht es um Drogen? Angeblich ist in dem ungeheuer relaxten Stück Groove von einem LSD-Trip die Rede. Man kann „Ein Tag am Meer“ aber auch einfach als einen kurzen, musikalischen Trip in den heißen Sand am Strand begreifen.
4 Eddie Cochran: Summertime Blues (1958)
Als Eddie Cochran im April 1960 bei einem Autounfall starb, war er gerade mal 21 Jahre jung und ein Idol – auch für den jungen Marc Bolan, der später mit T. Rex für Furore sorgte. Bolans Vater war einer der Polizisten, die den Unfall in Bath aufnahmen. Er stellte die Gitarre sicher und schenkte sie später seinem Filius. Der hat darauf immer und immer wieder den „Summertime Blues“ geübt. Das Lied, das auf ziemlich rockig-lässige Art dafür eintritt, dass man den Sommer nicht mit Arbeit, sondern mit der Liebsten verbringen soll, ist einer der großen Teenie-Hits der damaligen Zeit. Eddie geht mir seiner Forderung sogar bis zu den Vereinten Nationen.
3 Ella Fitzgerald & Louis Armstrong: Summertime (1957)
Das ist wohl der bekannteste und berühmteste Sommer-Song aller Zeiten. Geschrieben wurde das Lied für die 1935 uraufgeführte Oper „Porgy & Bess“. Das Libretto stammt von DuBose Heyward, die Musik von George Gershwin. Dieses Lied, das das leichte Sommerleben inmitten harter Zeiten propagiert, wurde von mehreren Tausend Künstlern der verschiedensten Stilrichtungen interpretiert – selbst von Otto Waalkes („Sommerzeit – und die Leber ist leicht“). Aber Ella und Louis sind ein magisches Duo.
2 The Style Council: Long Hot Summer (1983)
Paul Weller ist einer der wichtigsten Songwriter Großbritanniens – als Mod-Punk mit The Jam, als Soulfather mit Style Council oder auch Solo. Speziell „Long Hot Summer“, das sich auf das gleichnamige Filmdrama aus den 1950er Jahren bezieht, ist eine vorwärtstreibende, musikalische Sommerparty – gedacht für die Zeit, wenn der Abend zur Nacht wird.
1 Bill Withers: „Lovely Day“ (1977)
In den 1970er Jahren war Bill Withers aus West Virginia einer der großen Soul-Stars. Seine charismatische Stimme prägte Hits wie „Ain‘t No Sunshine“, „Use Me“ oder das wunderschöne „Lean On Me“. Einen seiner letzten großen Hits hatte er mit dem leichtfüßig swingenden „Lovely Day“. Wenn der Tag so startet, dann wird doch am Ende noch alles gut.
Fazit:
Natürlich gibt es noch viel mehr Songs, die den Sommer zurückbringen – „Good Day Sunshine“ von den Beatles „Summer Breeze“ von Seals & Croft, „Dancing In The Street“ von Martha Reeves & The Vandelles, „Wipe Out“ von den Safaris, „School’s Out“ von Alice Cooper, „It Was A Good Day“ von Ice Cube, „Sunny Afternoon“ von den Kinks, „Redondo Beach“ von Patti Smith, oder „All Summer Long“ von Kid Rock, Bob Marleys „The Sun Is Shining“ oder Helge Schneiders „Sommer Sonne Kaktus“ – nur so zum Beispiel. Auch „Sommer in der Stadt“ von der Spider Murphy Gang passt prima. Wird die Tristesse länger anhaltend, dann können wir unsere Liste mit „klassischen Klassesongs“ so erweitern, dass die Songs eine C120-Cassette füllen.