Helge Schneider: „Sommer, Sonne, Kaktus!“ (2013)
Der Mühlheimer Multinstrumentalist und Stegreif-Komiker Helge Schneider erklärt in einem „beswingten“ Song, was er braucht, um im Sommer glücklich zu sein: „Paella in the Bauch“ und „a beautiful Girl auf‘m Schoß“, zum Beispiel. Am Schluss erweist sich die Urlaubsstimmung als Traum, denn Helge bleibt in den Ferien im Hallenbad von Duisburg. „Sommer, Sonne, Kaktus!“ ist tatsächlich das einzige Lied, in dem Läuse vorkommen.
Die Fantastischen Vier: „Lass die Sonne rein“ (1992)
„Sommer, Sonne, Sonnenschein, zieh ich mir furchtbar gerne rein“ – so beginnt die dritte Single aus dem Album, mit dem die vier Rapper aus „Benztown“ den Durchbruch schafften. Der Track ist nicht so chillig wie etwa „Tag am Meer“, macht dafür aber Laune. Etwa darauf, am Strand zu sitzen, auf die Wellen zu schauen, eine Sandburg zu bauen oder mit den Freunden Beachvolleyball zu spielen.
Die Beatles: „Good Day Sunshine“ (1966)
Wer an Sonne und Beatles denkt, denkt unweigerlich an das magische „Here Comes The Sun“ aus der Feder von George Harrison. Aber auch „Good Day Sunshine“ ist ein sommerlicher Geniestreich. Das erkannte im Jahr 1970 die Firma Langnese, die damit ihren Honig bewarb. Denn richtig, dieses Lied gehört einfach zu einem herrlichen Tagesbeginn. Denn es verschafft dann unweigerlich ein positives Gefühl – sommerlicher Optimismus pur. Das dazugehörige Album „Revolver“ ist natürlich auch genial. Mit einem guten Gefühl kann man dann zum Beispiel die Fahrräder auf den Träger schnallen und in Richtung Freizeit lostuckern.
Bill Withers: „Ain’t No Sunshine” (1971)
Das Lied ist nur 2 Minuten und 4 Sekunden kurz, aber es liegt alles drin, was es über schmerzhafte Abschiede zu sagen gibt. Soulstar Bill Withers beschreibt eine Szene, in der die Liebste plötzlich weg ist – und mit ihr die Sonne. Warum sie gegangen ist, erfährt man nicht, auch nicht, ob sie wiederkommen wird. Das spielt alles keine Rolle, denn der Moment ist, wie er ist: Die Sonne scheint nicht mehr, weil diese Eine sich verabschiedet hat.
U2: „Starring At The Sun“ (1997)
Diese zweite Single aus dem Album „Pop“ ist ein leider etwas in Vergessenheit geratener Hit von U2. Die irische Band schafft es tatsächlich dieses Gefühl einzufangen, das man bekommt, wenn man zu lange in Richtung Sonne blickt: Man meint förmlich zu spüren, wie das Hirn „verdampft“. Sänger Bono singt darüber, denn er möchte die irren Weltläufe vergessen, in dem er sich die Denkmurmel austrocknen lässt und dabei blind wird. Vielleicht erklärt dieser typische U2-Song auch, warum Bono seither immer Sonnenbrille trägt. Denn gesund ist der Blick in die grelle Sonne bekanntermaßen nicht.
The Kinks: „Sunny Afternoon“ (1966)
Doch, es gibt sie diese Stunden, in denen die Hitze von Mittag und Nachmittag in sonnig-luftige Abendstunden übergeht. Dann sitzt man auf der Terrasse, irgendwo im Gras oder im Biergarten und beginnt mit dem gemütlichen Teil des Tages. Die nächtliche Party kann noch warten, jetzt wird erst einmal still genossen. Der ideale Soundtrack dazu ist „Sunny Afternoon“ – der Song erreichte passenderweise im Juli 1966 den ersten Platz der britischen Charts. Man darf sich aber nicht täuschen lassen, denn eigentlich übt Autor und Sänger Ray Davies gleich auf mehrere Arten Kritik an der englischen Gesellschaft.
Placebo: „Battle For The Sun“ (2009)
Sänger Brian Molko sagte seinerzeit in Interviews immer wieder, dass er ein wenig die Düsternis hinter sich lassen möchte, die seine Band Placebo eigentlich auch erfolgreich machte. Ganz gelang ihm das natürlich nicht – denn der „Kampf um die Sonne“ ist ein typischer Elektro-Rocker. Wer Placebo, etwa an einem Frühsommerabend bei „Rock am Ring/Rock im Park“, live gesehen hat, weiß um die dunkle Energie dieser Band. Aber auch Nachtschattengewächse brauchen manchmal Sonne.
Fazit:
Natürlich ist dies nur eine kleine Auswahl von Sonnen-Songs – aber vielleicht ist diese Mini-Liste ein Anreiz für eine eigene Liste. Darauf könnten zum Beispiel auch „You Are The Sunshine Of My Life“ von Stevie Wonder, „Holidays In The Sun“ von den Sex Pistols, „100 Suns“ von 30 Seconds To Mars, „Behind The Sun“ von Red Hot Chili Peppers, „Black Hole Sun“ von Soundgarden, „Blister In The Sun“ von den Violent Femmes, „Don’t Let The Sun Go Down On Me“ von Elton John, „Fat Old Sun“ von Pink Floyd, „Setting Sun” von den Chemical Brothers, „Seasons In The Sun“ von Terry Jacks, „Sun And Steel“ von Iron Maiden, „Some Sunny Day“ von Van Morrison oder auch „Morning Sun“ von Robbie Williams sein. Es ist genug Sonne für alle da.
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