Speziell für das „schwere“ Gespann: Was ist eigentlich eine Antischlingerkupplung (ASK)?
Die Antischlingerkupplung (ASK) kennt man auch als „Zugkugelkupplung mit Stabilisierungshilfe“ oder als „Kugelkupplung mit Schlingerdämpfung“. Sie verbessert das Fahrverhalten speziell mit schweren Wohnwagen. Die ASK ist an der Deichsel des Anhängers befestigt und wird mit der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs verbunden. Sie soll ein Pendeln oder Schlingern speziell bei höherem Tempo verhindern. Auf jeden Fall ist die ASK ein wirkungsvoller Helfer in puncto Sicherheit, die sich bei sehr vielen gängigen Wohnwagen auch nachrüsten lässt.


Warum richtiges Beladen so wichtig ist
Wird ein Anhänger falsch beladen oder gar überladen, kann es zu erheblichen Sicherheitsrisiken kommen: Zum einen kann der Anhänger schlingern oder sich „aufschaukeln“. Das Gespann wird dann rasch unkontrollierbar und zur Gefahr für den Verkehr. Die Ladungsverteilung spielt bei der Minimierung des Risikos eine zentrale Rolle. Das gilt auch für die so bezeichnete „Ansaugung“ durch überholende Lastwagen oder Reisebusse: Je schwerer der Anhänger und je instabiler er beladen ist, desto leichter lässt er sich von LKWs und Omnibussen aus der Bahn werfen. Aber nicht nur die Sicherheit hängt von der Beladung und dem Gewicht ab, auch Fahrkomfort und Energieverbrauch. Apropos „Energieverbrauch“: Bei diesem Punkt geht es nicht „nur“ um Spritkosten. Ein Gespann mit optimal beladenem Anhängern lässt sich mit weniger Kraftaufwand steuern – das merkt man vor allem auf längeren Strecken in den Oberarmen.
Achs- und Stützlast beim Beladen beachten
Wichtige Kennzahlen beim „richtigen Beladen“ sind die Achs- und Stützlast: Die Angaben zur Achslast findet man im Fahrzeugscheinunter Punkt 7 bzw. 8. Die Stützlast, also die Kraft, die auf die Anhängerkupplung drückt, ist bei PKWs in der Regel auf 50 oder maximal 100 Kilogramm begrenzt. In §44 StVZO ist festgelegt, dass die Mindeststützlast 4% des Gesamtanhängergewichts betragen soll, aber 25 Kilogramm nicht zu überschreiten braucht. Die Stützlast wird immer dem Zugfahrzeug „angerechnet“, verringert also das tatsächlich mögliche Gewicht des Anhängers. Die 4%-Regel gilt übrigens auch für den Transport eines leeren Anhängers. Man sollte die maximale Nutzlast aber möglichst auch erreichen, denn sie verringert die Wahrscheinlichkeit des Schlingerns oder gar des Lösens des Anhängers vom Zugfahrzeug.


Und wie belädt man nun richtig?
Schwere Gegenstände, etwa Werkzeugkisten, Möbel oder Steine muss man möglichst tief und gleichmäßig um die Achse(n) herum im Anhänger verteilen. Mittelschweres Transportgut sollte man gleichmäßig auch im mittleren Bereich anordnen. Leichte und biegsame Dinge können Zwischenräume füllen – wenn sie nicht kaputtgehen können. Sie gehören aber sonst im Anhänger nach oben. Ladungssicherung ist indes lebenswichtig, Planen und Gurte sind immer sinnvoll.
Hilfe, der Anhänger schlingert – was tun?
Wenn man sich im Internet umblickt, gibt es viele widersprüchliche Tipps. Vollbremsen? Gas geben? Zögerlich verzögern? Die Experten von TÜV Süd und ADAC raten einhellig zum kräftigen Bremsen. Man rät auch, achtsam zu fahren und die Warnzeichen möglichst zu erkennen: Wenn der Wohnwagen leicht schlingert, obwohl es keine Lenkbewegungen gibt, soll man das Tempo reduzieren. Dann beruhigt sich das Gespann in aller Regel. Wird das Schlingern stärker, überträgt sich der Impuls auf das Zugfahrzeug. Passiert das, muss man das Lenkrad gerade halten und kurz, aber kraftvoll „in die Eisen“ steigen. Das kostet Überwindung, weshalb sich ein Gespann-Fahrtraining oder eine Teilnahme an den ADAC Caravan Days, speziell für Vielfahrer durchaus lohnen kann. Auf jeden Fall sollte man bei der kräftigen Bremsung nicht an den Verkehr hinter sich denken, sagen die Experten. Denn die anderen sehen das Schlingern ja und halten freiwillig Abstand.


Bildnachweise
- Mehr-berge.de
- ADAC Presse
- Ciderfreezone UK
- Tabbert Presse
- Hobby Presse