Vom Karneval in den Alpen – perfekter Urlaub in den Faschingsferien
Natürlich steppt in Köln, Düsseldorf oder Mainz zum Finale der fünften Jahreszeit der Bär. Was in den Hochburgen, aber zum Beispiel auch in München los ist, haben wir an dieser Stelle bereits zum Saisonauftakt beschrieben. Viel passiert auch in etlichen Bergdörfern und -städtchen, weil es auch hier uralte Traditionen in die Moderne geschafft haben. Wir empfehlen fünf Orte, an und um die herum man wunderschön ein paar Ferientage dranhängen sollte. Vielleich kann man sogar noch Skier oder Snowboards nutzen… Also: Urlaub in den Faschingsferien lohnt sich.
Flinserlumzug bei Bad Ausseer Fasching (Steiermark/Österreich)
Am Faschingsmontag und -dienstag übernehmen die „Maschkera“ – bestehend aus Flinserl, Trommelweibern und Pless – die Straßen und Plätze von Bad Aussee. Sie wollen unbedingt dem Winter den Garaus machen, der bis jetzt allerdings noch gar nicht richtig anwesend war. Höhepunkt ist der Flinserlumzug am Faschingsdienstag. Der nachweislich seit 1767 gepflegte Brauch ist einmalig, weil man ihn nur in Aussee kennt: Flinserl sind Frühlingsboten, die aus Silberpailletten (den Flinserln) und bunten Stofflecken auf bestickten Kostümen bestehen. Wem die Gewänder und auch die Masken an den Karneval von Venedig erinnern, der liegt richtig. Denn die Händler aus der Lagunenstadt sollen die Masken mit ins Ausseerland gebracht haben. Die Flinserl-Träger unterhalten die Leute mit deftigen Gstanzln, deren Ende die Kinder jeweils mit einem langgezogenen „Nuuuussss! Nuuuussss!“ quittieren. Damit wollen sie Nüsse, Obst und Süßigkeiten bekommen. Das klappt auch, sofern sie ihnen kein Erwachsener zuvorkommt.
Auskehren am Imster Fasching (Tirol/Österreich)
Mit der Fassnacht oder dem Karneval ist es so eine Sache. Denn woher die Bräuche in den verschiedenen Orten stammen oder warum Menschen sich das teilweise heftige Treiben ausgedacht haben, wird von Geschichtsforschern in den Regionen immer noch untersucht. Fest steht, dass der Begriff „Fassnacht“ seinen, Ursprung der im althochdeutschen fasta – fasten – hat. Das Wort bezeichnet die ausgelassenen Feiern vor dem Beginn der elend langen Fastenzeit. Das gilt auch für den herrlichen Wintersportort Imst in Tirol. Sicher ist auch, dass es am finalen Dienstag beim Auskehren der kalten Jahreszeit hier noch mal heiß hergehen wird. Treffpunkt für die „letzte Reise“ ist am „Hotel zum Hirschen“ um 20.00 Uhr.
Krakauer Faschingsrennen (Steiermark/Österreich)
Das Faschingsrennen in der Steirischen Krakau ist einer der ältesten Fassnachtsbräuche Österreichs – und auch richtig crazy. 60 bunte Narren in traditioneller Verkleidung treiben mit viel Lärm den Winteraus – und damit beginnen sie schon in der Nacht vom Rosenmontag zum Faschingsdienstag: Vor jedem Hof macht die Truppe aus 30 „Glockfaschingen“ in kurzen Lederhosen und mit Spitzhut, dem „Hühnergreifer“ und dem „Rosshändler“ lautstark halt. Der „Wegauskehrer“ soll dann die Hindernisse, die die Bauern postiert haben, überwinden, um an die „milden Gaben“ zu kommen. Das wilde Treiben muss bis 19.00 Uhr beendet sein – sonst wird das „Ross“, in dem zwei Burschen stecken, vom Teufel geholt.
„Butzelarva“ in Bad Hindelang (Bayern/Deutschland)
In Bad Hindelang gibt es einen der größtem Faschingsumzüge im Allgäu: Wenn die schaurigen „Butzelarva“ den Zuschauern am Wegesrand einen Schreck einjagen, dann liegt das auch an der gekonnten Arbeit der Maskenschnitzer, die mit ihrem Handwerk einen mehr als 200 Jahre alten Fassnachtsbrauch am Leben erhalten. Die grausigen Masken aus Lindenholz heißen hier, im wunderschönen Ostrachtal, auch Larven, was aus dem Lateinischen stammt und Geist oder Gespenst bedeutet. Am Fassnachtssonntag ziehen Burschen in Lederhosen los. Über die Schultern ein Schaffell, über dem Schellen hängen. Es geht also auch in Hindelang laut zu. Manche der maskierten Männer haben eine Peitsche dabei, an deren Ende eine oder mehrere Schweinsblasen befestigt sind. Beim „Anhutzen“ schlägt man dann nach jungen Frauen, was erstens schmerzhaft und garantiert nicht korrekt ist.
„Unsinniger Donnerstag“ im Karwendel (Bayern/Deutschland)
Mit dem Zwölfuhr-Schlag der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul erreicht das Fasching-Treiben am „Unsinnigen Donnerstag“ seinen Höhepunkt – zumindest am Karwendel, in Mittenwald. Es geht darum, den Frühling mächtig und lautstark herbeizutanzen. Dazu springen die zwölf Schellenrührer – mit handgeschnitzten Masken und in kurzen Lederhosen aus den historischen Hauseingängen heraus. Dann machen sie sich vom Ortskern aus mit rhythmischem Hüpfen auf den Weg zu wärmeren Zeiten. Ein Dreizehnter ist als Frühlingsbote dabei: Er trägt den Lebensbaum auf seinem Kopf. Später am Tag folgen dann weitere Gestalten: Hexen, die mit ihren Besen den Weg freikehren, die Pfannenzieher, die Goaßlschnalzer – und ein Bär.
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Bildnachweise
- Gaertringen/Pixabay
- Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut/Griese
- Fastnachstarchiv Imst/Melitta Abber
- Gemeinde Ranten
- Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH
- Heimatdienst Hindelang
- Alpenwelt Karwendel
- Rameder