20 „Derrick“ (D, 1974 bis 1998)
„Harry hol schon mal den Wagen“ – und dieser Wagen war zumindest in den mittleren 1970er Jahren ein 5er BMW. Bereits 1979 gelingt dem von Horst Tappert gespielten Ermittler der Sprung in die Oberklasse: Er fährt wieder BMW, aber einen 728i
19 „Tatort“ / „Schimanski“ (D, 1983 bis 2013)
Der am 19. Juni 2016 verstorbene Mime Götz George war nicht nur einer der besten Schauspieler Deutschlands, er war sicher auch der unkonventionellste „Tatort“-Kommissar. Als Horst „Menschmenschmensch“ Schimanski fuhr er gern Ford, zum Beispiel Sierra und Granada, legendär ist aber der Citroën CX.
18 „Kottan ermittelt“ (A, 1976 bis 1983)
Der schräge Major Adolf Kottan wurde nacheinander von drei Schauspielern gespielt – ein Foto von allen „Kottans“ steht bei Adolfs Ehefrau im Wohnzimmer. Besonders haften geblieben sind die Folgen mit Lukas Resetarits – und der war auch mit vielen Fahrzeugen, inklusive eines Dreirads, in Wien unterwegs. Die von Helmut Zenker erfundene Figur fuhr besonders häufig einen schon damals schrottreifen grünen Renault R6.
17 „Der Kommissar“(D, 1969 bis 1976)
Wie „Derrick“ wurde auch „Der Kommissar“ von Herbert Reinecker geschrieben. Einige Folgen sind tatsächlich Roadmovies voller zeitgenössischer Fahrzeuge. Wenn Kommissar Keller, gespielt von Erik Ode, auf Mörderjagd ging, spielte alles mit, was damals an Schauspielern Rang und Name hatte. Auch alle wichtigen Automodelle werden prominent gezeigt, etwa bei der Verfolgung in „Die Anhalterin“. Kellers BMW 2500 jagt einem Audi 100 hinterher – und in dem sitzt Hellmut Lange.
16 „Polizeiruf 110“ (DDR, 1971 bis 1990)
Wer den Ostalltag auf spannende Weise kennenlernen – oder sich zurückerinnern will, braucht eigentlich nur des Nachts MDR schauen. Die Fälle (unter anderem) von Oberleutnant Peter Fuchs (Peter Borgelt) oder seinem Kollegen Jürgen Hübner (Jürgen Frohriep) zeigen auch Trabant, Barkas, Lada, Wartburg und Co. Die Polizisten sind meist im Lada oder im Wartburg 353 unterwegs. Aber hin und wieder sieht man auch einen herrlichen 311 oder 312 prominent durch den Fall fahren.
15 „Eine schrecklich nette Familie“ (USA, 1987 bis 1997)
Al Bundy (Ed O’Neill) lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Chicago. Die Gattin will ständig Sex, der Nachwuchs ist verblödet und der Job als Schuhverkäufer einfach eine Gemeinheit. Dabei braucht Bundy eigentlich nur – Hand in der Hose – Ruhe auf dem Sofa oder auf dem Klo. Wenn das nicht geht, hilft nur die Flucht ins Auto. Und das ist ein verbeultes Relikt aus besseren Zeiten, meistens ein bronzebrauner 1974er Dodge Darts.
14 „Californication“ (USA, 2007 bis 2014)
David Duchovny („Akte X“) spielt den erfolgreichen, aber ausgebrannten Schriftsteller Hank Moody. Moody liebt zwar seine Frau Karen und seine Tochter Rebecca sehr, aber er jagt narzisstisch jeder Droge und jedem Sexabenteuer hinterher. Dabei verliert er nicht nur seine Kreativität, er verliert praktisch alles – zum Schluss sogar seinen Porsche 964.
13 „Familie Feuerstein“ (USA, 1960 bis 1966)
Natürlich weiß kein Mensch, was für ein Fahrzeug Fred Feuerstein fährt. Denn der lebt in der Steinzeit, zusammen mit seiner Frau Betty und dem Ehepaar Geröllheimer. Steintal, die Heimatstadt, ist ziemlich modern – es gibt Spülmaschine, Staubsauger und Abfallschlucker. Den prähistorischen Tieren sei Dank. Die Autos haben keine Räder, sondern Walzen und werden von den mehr oder minder kräftigen Füßen des Fahrers angetrieben.
12 „Der Bastian“ (D, 1972)
Bastian Guthmann, gespielt von Horst Janson, studiert Lehramt und verliebt sich in die hübsche Ärztin Dr. Katharina Freude (Karin Anselm). Aber er hat auch noch alte Beziehungsprobleme aufzuarbeiten. Mehr bundesdeutscher Alltag der frühen 1970er Jahre geht praktisch nicht. Und wenn „der Bastian“ mit seiner Ente umherkurvt, weil es gerade mal wieder an allen Ecken und Enden brennt in seinem Leben, dann ist das absolut charmant.
11 „Simon Templar“ (GB, 1962 bis 1969)
Man nennt ihn „The Saint“, so wie die englische Serie auch im Original heißt. Ein Heiliger ist dieser Bond-artige Draufgänger nicht, aber er löst knifflige Fälle im Flair der Sechziger. Mit dabei: Sein sportlich aussehender Volvo P1800.
10 „Isar 12“ (D, 1960 bis 1963)
War es eine heile Welt? Zumindest im Fernsehen schon, denn Serien wie „Die seltsamen Abenteuer des Franz-Josef Wanninger“ oder „Isar 12“ zeigen in der Regel keine Schwerstverbrechen, wie sie heute zu „Tatort“ und Co. gehören. Polizeimeister Alois Huber (Karl Tischlinger) und der Barockengel-BMW 501 führen uns durch ein München, das es so nicht mehr gibt.
9 „UFO“ (GB, 1969 bis 1971)
Ursprünglich starteten die TV-Macher Gerry und Sylvia Anderson mit rasanten Puppenabenteuern, bevor sie Ed Bishop als Commander Straker auf die Menschheit losließen. Straker ist der Kopf der Geheimorganisation S.H.A.D.O. – und auf der Jagd nach Ufos. Die Serie spielt in einer Zukunft, die sehr nach Seventies aussieht. Die futuristischen Autos sind flach wie Flundern, leise und schnell – aber doch Attrappen.
8 „Das A-Team“ (USA, 1983 bis 1987)
Colonel Hannibal Smith, gespielt von George Peppard („Frühstück bei Tiffany“) hat eine kleine, hochbegabte Truppe beisammen. Seit Militärzeiten sind Smith, der technisch begabte Mr. T, der verrückte Murdock und der gerissen-smarte Face ein unbezwingbares Team. Obwohl auf der Flucht, retten sie Menschen vor Gaunern und Diktatoren. Immer mit dabei ihr getunter Van, der schwarz-grau-rote GMC Vandura.
7 „Graf Yoster gibt sich die Ehre“ (D, 1967 bis 1976)
Der Schweizer Schauspieler Lukas Ammann verstarb im Mai 2017 im Alter von etwas mehr als 104 Jahren. Bis zum Schluss wirkte er wie der reale Graf Yoster, der adelige Schriftsteller, der auf Ideensuche knifflige Fälle in ganz Europa löst. Immer dabei ist sein Chauffeur Johann (Wolfgang Völz), ein cleverer Ex-Einbrecher – und der zirka 1936 gebaute Rolls Royce 25/30 hp mit dem Kennzeichen M-Y 001.
6 „Magnum“ (USA, 1980 bis 1988)
Thomas Magnum (Tom Selleck) ist ein Vietnamveteran, der in Hawaii als Detektiv arbeitet. Dazu lebt der Lebemann mit dem Schnauzer und den bunten Hemden auf dem Anwesen des reichen Schriftstellers Robin Masters- und er fährt dessen offenherzigen Ferrari 308 GTS. Aber Selleck plagte sich, wie es hieß, mit dem engen Innenraum und der Pedalerie, die einfach nicht für den großgewachsenen Schauspieler gedacht waren.
5 „Starsky & Hutch“ (USA, 1975 bis 1979)
Ken Hutchinson, gespielt vom auch als Sänger erfolgreichen David Soul und David Starksy (Paul Michael Glaser) waren trotz oder wegen ihrer Unterschiedlichkeit ziemlich beste Freunde. Die automobile Hauptrolle spielt ein rot-weißer Ford Gran Torino – oder genauer zwei. Denn zuerst kommt ein 1974er Modell zum Einsatz, dann ein 1975er in der fiktiven Stadt Bay City auf die Straßen. „Hutch“ fährt auch noch einen angebeulten, hellbraunen Ford LTD. Den Torino gibt’s sogar für die Slotcarbahn.
4 „Columbo“ (USA, 1968 bis 2003)
Peter Falk ist Inspector Columbo: Im ausgebeulten Trenchcoat, sich nachdenklich am Hinterkopf kratzend und im Gehen – im Umdrehen – noch einmal eine Frage stellend. Die ist dann meistens die, die zur Aufklärung führt. Unterwegs ist Columbo mit einem passenden Auto: Einem Peugeot 403 Cabrio, das 1955 erstmals in den Showrooms stand. Natürlich ist der für US-Verhältnisse filigrane Oldtimer auch ziemlich ungepflegt.
3 „Mit Schirm, Charme und Melone“ (GB, 1961 bis 1969)
Der edle Ritter John Steed (Patrick Macnee) verlor seine Partnerinnen an James Bond. Zuerst Honor Blackman, die in Staffel 2 und 3 Dr. Catherine Gale spielte – und dann auch noch Diana Rigg bzw. Miss Emma Peel. Speziell die beiden Staffeln 4 und 5, in denen Rigg als schlagkräftig-kluge Emma Peel agierte, sind bis heute TV-Kult. Steeds Auto, ein Bentley 4 ½ Litre Supercharged (1929 bis 1931) war es vorher schon: Der liebevoll „Blower“ genannte Wagen, der nur 79 mal gebaut wurde, fuhr über 200 km/h schnell. Fast genauso wichtig war der flotte Begleiter von Emma Peel – der zierliche Lotus Elan S3 Convertible mit 115 PS. Der Elan wurde übrigens zur Blaupause für den überaus erfolgreichen Dauerbrenner Mazda MX-5, der in den USA als Mazda Miata offeriert wird.
2 „Knight Rider“ (USA, 1982 bis 1986)
Die Serie ist albern, aber das Auto ist cool. Es stellt seinen menschlichen Begleiter David Hasselhoff (Michael Knight) locker in den Schatten, denn es ist schlau, naseweis und blinkt ganz lustig beim Kommunizieren. William Daniels verleiht dem K.I.T.T. (Knight Industries Two Thousand) seine Stimme – aber eigentlich ist dieses Universalgenie von Auto ein Pontiac Firebird TransAm.
1 „Die 2“ (GB, 1970 bis 1971)
Zweimal Jetset – der Eine, Lord Brett Sinclair (Roger Moore) ist von altem Adel, der Andere, Danny Wilde (Tony Curtis) ein Ölmilliardär, der sich aus dem Ghetto hochgearbeitet hat. Beide werden von Richter Fuller zusammengebracht, damit sie ihr Lotterleben aufgeben und ihm stattdessen bei seiner Detektivarbeit helfen. Die Serie wäre langweilig, wären da nicht Rainer Brandt und sein Team. Brandt hat mit Schnoddersprache und kultigen Sätzen („auf Wiedersehen, aber es eilt nicht!“) ein Kunstwerk geschaffen. Dazu passen dann durchaus die vierrädrigen Hauptdarsteller – der Ferrari 246 GT, bekannt als „Dino“, von Danny Wilde und der Aston Martin DBS von Brett Sinclair. Dass letzterer nicht mit V8-Triebwerk, sondern mit schwächerem V6-Motor durch die Nobelorte düst – geschenkt.
Bestens hätte man nicht besser machen können
Der General Lee der Dukes fehlt….
Lieber Max Meier, das stimmt. Es fehlen auch noch ein paar andere „coole Kisten“. Aber der General Lee müsste schon mit rein.
Ja, eine schöne Sammlung. Natürlich gibt es immer noch mehr, aber bei „coolste Autofilme“ Folge hatte ich mehr zu meckern. Das einzige, was ich momentan noch anmerken würde, wäre der Lotus Elan von Emma Peel, der war nämlich auch immer dabei. Da gab es von Dinky Toys sogar das „Avengers“(Originaltitel)-Set: Bentley und Lotus.
Der Elan ist übrigens die Vorlage für der Mazda Miata (MX5)
Hallo Wolfgang, das stimmt. Der Lotus sollte mit erwähnt werden – das lässt sich auch machen!