Der Einbau einer Anhängerkupplung an ein Fahrzeug muss nicht zwingend durch Fachpersonal einer Autowerkstatt durchgeführt werden. Hat das Fahrzeug eine eingetragene Anhängelast und die für das Fahrzeug passende Anhängerkupplung ein europäisches Prüfzeichen, kann theoretisch Jeder eine Anhängerkupplung an ein Fahrzeug montieren. Ich wollte das gern selbst testen und montierte in unserem Rameder Montagepoint in Leutenberg eine Anhängerkupplung an ein Fahrzeug.
Mein Versuchsobjekt war ein schwarzer Opel Astra J Kombi. Um sicher zu gehen, dass die Anhängerkupplung später auch richtig am Auto montiert- und voll funktionsfähig ist, wurde mir Christian, ein kompetenter Mechatroniker vom Rameder Montagepoint, zur Seite gestellt.
Die Vorauswahl
Für den Opel Astra wurde eine abnehmbare Anhängerkupplung der Marke „Bosal Oris“ ausgewählt, bei welcher der Kugelkopf von unten gesteckt wird und die Verriegelung automatisch erfolgt. Für den Anschluss der Elektrik kam ein 13-poliger Elektrosatz und ein Erweiterungssatz für Dauerplus und Masse zum Einsatz. Als Montagezeit wird von den Herstellern der Anhängerkupplung und des Elektrosatzes jeweils zwei Stunden angegeben.
Bevor es mit dem Einbau losging, habe ich alle zu montierenden Teile auf ihre Vollständigkeit überprüft, um zu vermeiden, dass mich eventuell fehlende Teile, während der Montage, vor neue Herausforderungen stellen.
Alle notwendigen Teile waren vorhanden und der Anbau der Anhängerkupplung an den Opel Astra konnte beginnen. Bevor der Opel durch die Hebebühne angehoben wurde, habe ich, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben, den Minus-Pol der Batterie abgeklemmt. Durch das Abklemmen entgeht man der Gefahr eines eventuellen Kurzschlusses beim Einbau des Elektrosatzes.
Die Montage der Anhängerkupplung
Für eine optimale Arbeitshöhe wurde der Opel mit der Hebebühne ca. einen Meter angehoben. Im nächsten Schritt sollten die Rücklichter auf der rechten und linken Seite abmontiert werden. Die Montageanleitung „forderte“ hierfür zunächst bestimmte Teile der Innenraum-Verkleidung im Kofferraum zu entfernen um an die jeweiligen Schrauben der Rücklichter zu gelangen. Nachdem die Rücklichter abmontiert waren, wurde auch der Stoßfänger entfernt und die Traverse kam zum Vorschein.
Diese Traverse wurde durch die Anhängerkupplungstraverse ersetzt, festgeschraubt und mit einem Drehmomentschlüssel nachgezogen. Zuvor habe ich aber, auf Ratschlag von unserem Monteur, die Gewinde der Anhängerkupplungstraverse mit einem Akkuschrauber und passendem Aufsatz etwas nachgeschnitten. Manchmal befinden sich in den vorhandenen Bohrungen noch kleine „Metallnasen“ die das spätere Verschrauben erschweren und man gegebenenfalls die Anhängerkupplung noch mal vom Fahrzeug nehmen muss. Das Nachschneiden ist nicht notwendig und auch nicht Inhalt der Bedienungsanleitung, man geht aber auf Nummer sicher, wenn es um die Verschraubung der Anhängerkupplung am Fahrzeug geht.
Einbau des Elektrosatzes
Nachdem die Anhängerkupplungstraverse am Opel Astrag befestigt wurde, erfolgte der Anschluss des 13-poligen Elektrosatzes. Zunächst zog ich den Kabelstrang des Elektrosatzes von innen nach außen zum Steckdosenhalter und befestigte ihn dort. Danach klemmte ich das Massekabel und das Datenbusmodul an. Im nächsten Schritt ging es daran das Stopplichtsignal an der dritten Bremsleuchte abzugreifen und mit dem Stopplichtsignal des 13-poligen Elektrosatzes zu verbinden.
Der Hersteller sieht vor, dass das Kabel von vorn nach hinten gelegt werden muss. Aber hier gab mir unser Monteur den Tipp, dass der E-Satz auch im hinteren Teil des Fahrzeugs montiert werden kann, da die Spannungsversorgung und das Datenbussignal auch im hinteren Teil des Fahrzeugs vorhanden sind. Dieser Tipp brachte mir eine enorme Zeitersparung und minimierte den Arbeitsaufwand.
Die Elektrik war angeschlossen und ich hoffte keinen Fehler gemacht zu haben. Zum Testen der verschiedenen Lichtfunktionen verwendete ich einen Lichtbalken der die Lichter eines Anhängers simulierte. Die Spannung stieg und ich war froh als alle Lichtfunktionen so leuchteten wie sie sollten.
Bearbeitung des Stoßfängers für die Einpassung des Kugelkopfes und die Anhängerkupplungssteckdose.
Um den Stoßfänger nach dem Einbau der Anhängerkupplungstraverse wieder am Fahrzeug zu montieren, musste ich einen Ausschnitt am Stoßfänger vornehmen, in welchem der Kugelkopf und die Anhängerkupplungssteckdose ihren neuen Platz finden sollten. Hierfür war es erforderlich den Ausschnitt auf der Stoßstange anzuzeichnen und später mit einer Stichsäge auszuschneiden. Die nächsten Arbeitsabläufe beschäftigten sich mit dem wieder Anbringen aller zuvor abgenommen Fahrzeugteile, ausgenommen der Traverse, die durch die Anhängerkupplungstraverse ausgetauscht wurden war. Die Montage dieser Teile ging relativ gut von der Hand und ich hatte meine erste Anhängerkupplung eingebaut und zog mein Fazit.
Mein Fazit zum montieren einer Anhängerkupplung im Selbstversuch:
Die Montagezeit für den Anbau der Anhängerkupplung und Elektrosatz werden von den Herstellern mit jeweils ca. zwei Stunden angegeben. Als Laie habe ich fast das Doppelte der Zeit benötigt und konnte bei kniffligen Situationen die Unterstützung und Erfahrung unseres Monteurs in Anspruch nehmen und es war garantiert, dass der Einbau korrekt erfolgt.
Meine persönliche Empfehlung geht aber dahin, die Montage der Anhängerkupplung von Fachpersonal oder auch erfahrenen „Hobby-Schraubern“ durchführen zu lassen, auch aus dem Grund, dass für die Montage Werkzeug wie z.B. Drehmomentschlüssel, Werkstattrollbrett oder Stichsäge benötigt wird, welches wahrscheinlich nicht in jedem Haushalt zur Verfügung steht.
Eine Gute Anlaufstelle sind unsere Rameder Montagepoints, das Personal ist auf den Einbau von Anhängerkupplungen spezialisiert und der Durchschnittspreis für eine Anhängerkupplungs-Montage liegt bei 269,- EUR.
Klingt authentisch, ist insgesant aus meiner Sicht als sehr hilfreich einzustufen!°