Was ist eigentlich kaputt und wo sind die persönlichen Grenzen?
Unsere Autos sind komplex – ohne Diagnosegerät lässt sich oft die Ursache eines Defekts nicht erkennen. Öffnet man die Motorhaube, fällt einem in der Regel gar nichts auf, und die Ratlosigkeit steigt. Deshalb gilt: Schäden bei elektronischen Bauteilen lassen sich nur vom Profi, oft auch nur von der Markenwerkstatt, beheben. Es gilt dann eher den ADAC, den AvD oder einen Abschleppdienst zu rufen. Die eigenen Grenzen zu erkennen, schont die Nerven.
Reifenwechsel vorab üben
Der Reifenwechsel ist hingegen kein Hexenwerk. Natürlich muss man im Fall des Falles die Pannenstelle absichern, aber der eigentliche Räderwechsel lässt sich schon im Vorfeld üben: Der Umgang mit Wagenheber – wo und wie wird er sinnvoll eingesetzt – und dem Radmutterschlüssel oder -kreuz kann vorher „trocken“ durchgespielt werden.
Übung bringt auch Vorsorge
Wer den Radwechsel vorab übt, stellt gleich auch fest, ob der Radmutterschlüssel und der Wagenheber an Bord ist – das gilt auch für den Ersatzreifen oder das Notrad. Einige moderne Autos haben weder Ersatz- noch Notrad zu bieten. Es empfiehlt sich, mindestens ein Reifendichtmittel, wie es zum Beispiel von Audi, Continental, Dunlop, AirMan, Sonax oder Nigrin angeboten wird, mitzunehmen. Laut ADAC wird ein Autofahrer durchschnittlich alle 150.000 Kilometer mit einer Reifenpanne konfrontiert.
Wichtige Werkzeuge müssen immer dabei sein
Was muss noch an Bord, damit man sich optimal helfen kann? Auf jeden Fall sollte man einen Satz Ring-Maul-Schlüssel in den gängigsten Größen dabeihaben. Damit lassen sich dann Schrauben lösen oder festziehen. Schraubenzieher, Kombizange, Isolierband, Ersatz-Glühlampen, Öl; Abschleppseil, Starterkabel und etwas Draht sollten auch dabei sein. Wichtig ist auf jeden Fall auch, die Bedienungsanleitung des Autos mitzuführen. Dort wird zum Beispiel auch erklärt, was man bei bestimmten Fehlermeldungen zu tun hat und welche Warnleuchten für welches Problem stehen. So darf man beim Ausfall von Antiblockiersystem (ABS) oder Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) auf jeden Fall noch die nächste Werkstatt ansteuern.
Mit Klebeband provisorisch Lecks abdichten
Mit Draht und Band könnten zum Beispiel lose Teile notdürftig wieder befestigt werden, das Klebeband hilft bei kleineren Lecks. Zumindest ist es dann möglich, noch aus eigener Kraft in die nächste Werkstatt zu rollen. Das Abschleppseil erspart oft den Pannendienst. Da bei modernen Autos die Abschleppöse in der Regel hinter einer Abdeckung versteckt ist, sollte man wissen, wo genau sie sich befindet. Manchmal muss die Öse auch angeschraubt werden. Hierbei ist zu wissen, dass die Schrauben zumeist ein Linksgewinde aufweisen. Mit dem Klebeband lassen sich kleinere Lecks zumindest für den Weg in die Werkstatt abdichten.
Notentriegelung checken
Moderne Autos verfügen über Zentralverriegelung. Man sollte vorab prüfen, wie sich Kofferraum und Tankklappe auch dann öffnen lassen, wenn die Verriegelung „dicht“ macht. Es ist ratsam, vorher im Handbuch nachzublättern und zu wissen, wie sich das Auto entriegeln lässt.
Reparaturen an Bremsen und Lenkung
Wer selber zum Mechaniker werden will, braucht eine Ausbildung, mindestens aber ein Selbsthilfe-Buch – zum Beispiel „So wird’s gemacht“. Diese Standardwerke sind für fast alle Fahrzeuge verfügbar. Der ADAC, der TÜV, die Dekra oder die Deutsche Verkehrswacht bieten zudem vielerorts „Schrauber- und Pannenkurse“ an. Aber eines sollte man beachten: Arbeiten an Lenkung, Bremsen oder Fahrwerk sind von der Fachwerkstatt zu machen. Sicher ist sicher.