Spanisch und edel – der SEAT Ateca wirkt eigenständig
Für ein SUV sieht der Ateca recht sportlich aus. Die Coupé-artige Form lässt ihn dynamisch und kraftvoll wirken – und so unterscheidet er sich rein äußerlich von seinen tschechischen und deutschen Konzern-Geschwistern recht deutlich. Es hat zwar gedauert, bis SEAT mit einem SUV aufwarten konnte, aber das Warten hat sich gelohnt. Die spanische VW-Tochter schreibt, nach langen Jahren der Dürre, nun eine Erfolgsgeschichte. Und in dieser wird, das kann man nun schon feststellen, der Ateca eine wichtige Rolle spielen. Ja, der Spanier ist extrem schick. Der Preis für das Design ist die Rundumsicht, diese ist sehr eingeschränkt, von einem toten Winkel mag man auch schon nicht mehr reden. Denn das Überholen wird zur Herausforderung. Aber da hilft die Elektronik, wenn man sie bezahlen kann oder will. Bei SEAT gibt es praktisch alles, was man auch für den Tiguan ordern kann – unter anderem auch Einparkelektronik und Notfallassistent.
Es muss nicht immer Tiguan sein
Mit 4,36 Metern Länge ist der Ateca so groß, wie ein Tiguan der ersten Generationen. Aber keine Angst – technisch ist der Neuling auf dem Stand des Konzernstandards, also durchaus vergleichbar mit dem aktuellen Tiguan und dem ebenfalls neuen Skoda Kodiaq. Er ist halt nur optisch weniger langweilig, jünger und urbaner. Dabei kann er es, zumindest mit Allradantrieb, auch im Gelände, wenn Gräben und Löcher nicht zu tief sind. Denn ein reiner Offroader ist der spanische Schönling nicht. Platz hat er auch, hier allerdings etwas weniger als der Tiguan. Vorne sitzt man als großer Mensch kommod. Die Sitze bieten guten Seitenhalt, sie sind aber für langbeinige Zeitgenossen minimal zu kurz geraten. Im Fond wird es enger, was eindeutig der schnittigen Karosserieform geschuldet ist. Ansonsten ist der Innenraum samt Cockpit typisch VW: Alles ist an seinem Platz, funktionell, bestens abzulesen und gut verarbeitet. Man fühlt sich sofort ebenso wohl, wie auch heimisch im Ateca. Spaßig: Der rote Starter-Knopf pulsiert, sobald man einsteigt.
Der Kofferraum: Genug Platz für alles
Leider hat SEAT dem Ateca nicht die verschiebbare Rücksitzbank des neuen Tiguan gegönnt, aber praktisch genug für den Alltag ist das SUV allemal. Die Lehnen können vom Kofferraum aus „flachgelegt“ werden, so dass ein Ladevolumen von 1.604 Litern entsteht. Werden die hinteren Sitze für Passagiere benötigt, passen immer noch ordentliche 510 Liter ins Heck des Wagens. Bei der Allradversion sind es rund 25 Liter weniger. Wer will, kann auch eine elektrische Heckklappe ordern. Diese lässt sich per Gestensteuerung öffnen und schließen. Das kann durchaus den einen oder anderen unbedachten Rempler verhindern.
Wie fährt sich denn der SEAT Ateca?
Der Ateca fährt sich, wie ein Auto aus dem VW-Konzern fahren soll – unspektakulär. Die Motoren sind bekannt und bewährt, werden technisch immer wieder verfeinert. Zwei Benziner und drei Diesel-Varianten stehen dem Käufer zur Verfügung, die stärkste und speziell für den Einsatz als „Zugmaschine“ besonders geeignete, schöpft 190 PS (140 kW) aus zwei Litern Turbo-aufgeblasenem Hubraum. Dank 7-Gang-DSG lässt sich der Ateca damit sehr dynamisch und durchaus sparsam bewegen. Auf die 5,2 Liter Diesel, die der Hersteller für das Modell mit 17-Zoll-Alufelgen angibt, kommt man im Test nicht. Aber: 5,9 Liter sind für das rund 1,6 Tonnen schwere Fahrzeug durchaus in Ordnung. Fahrspaß garantiert der flotte Selbstzünder auf jeden Fall. Der 115 PS (85 kW) starke Einliter-Benziner, der als schwächstes Aggregat angeboten wird, erscheint da schon etwas schwachbrüstig. Der 2.0 TDI, den es auch mit 150 PS (110 kW) gibt, ist für den Alltag als Transporter, Familien-SUV und Reisemobil besser geeignet.
Was der Alteca kostet
SEAT gibt den Preis für das karg möblierte Einstiegsmodell prestigeträchtig mit 19.990 Euro an. Der 2.0 TDI, mit deutlich besserer Ausstattung und 190 PS, kostet dann 27.560 Euro. Aber auch hier lassen sich die Kosten noch in die Höhe treiben, etwa durch die elektrische Heckklappe. Es stehen drei Ausstattungsvarianten zur Verfügung – „Reference“, „Style“ und „Xcellence“. Zu dieser Version gehören 18-Zoll-Leichtmetallräder, Chromleisten an den Seitenfenstern, ein Doppel-Auspuffendrohr, Voll-LED-Scheinwerfer, das Mediasystem „Plus“ mit 8-Zoll-Touchscreen oder „Kessy“, das schlüssellose Schließ- und Startsystem. Mit dem „Style“-Paket, das einen 5-Zoll-Touchscree, Nebelscheinwerfer mit Abbiege-Licht-Funktion oder beheizbare Außenspiegel umfasst, kommt man aber auch komfortabel über die Runden. Wer wirklich alles „an Bord“ haben will, ist locker mit 36.000 Euro dabei. Sollte man beispielsweise nur eine Anhängerkupplung als Zusatzausstattung benötigen, gibts diese im Nachrüstmarkt bereits ab 145,- Euro.
Fazit
Der neue SEAT Ateca ist kein Schnäppchen – vor allem dann nicht, wenn man ein anspruchsvolles Auto mit guter Ausstattung sucht. Preiswerter als der VW Tiguan ist er aber auf jeden Fall. Die Verarbeitungsqualität ist Topp, die Anmutung passt genauso, wie die bewährte Konzerntechnik. Dieses SUV sollte also ein großer Erfolg werden, es lockt Kunden, die auf Design und Dynamik stehen.
SEAT Ateca 2.0 TDI 4Drive STYLE
Technische Daten | |
Hubraum | 1.968 ccm |
Zylinder | 4 |
Leistung | 190 PS / 150 kW |
Drehmoment | 400 Nm |
Beschleunigung 0-100 km/h | 7,5 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 212 km/h |
Verbrauch laut SEATl, kombiniert | 5,2 Liter |
Verbrauch, Test | 5,9 Liter |
Maße und Fakten | |
Radstand | 2.638 mm |
Gesamtlänge | 4.363 mm |
Höhe bei Leergewicht | 1.615 mm |
Breite mit aus-/eingeklappten Außenspiegeln | 2.078 mm / 1.841 mm |
Wendekreis | 10,80 m |
Gepäck-/Laderauminhalt | 510 – 1.604 Liter |
Maximale Anhängelast gebremst (12% Steigung) und ungebremst | 2.100 kg / 750 kg |
Preis | ab 27.560 € |
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