10 The Cure: Last Day Of Summer (2000)
Nun ist die atemberaubende Hitze vorbei, das Flirren hat ein Ende. Was nun kommt, besingt Cure-Frontmann Robert Smith ebenso wehmütig wie klar: Er hat sich nie so alt und so kalt gefühlt wie am letzten Tag des Sommers. Das dazugehörige Album „Bloodflowers“ verbreitet die herbstliche Stimmung durchgehend.
9 Ed Sheeran: Autumn Leaves (2011)
Nein, mit dem Klassiker, der seit den 1940er Jahren immer wieder neu aufgenommen wird, hat der Bonustrack aus Sheerans erstem Album „+“ nichts zu tun. Oder doch? Denn auch der Song des mittlerweile zum größten Star der aktuellen Popszene aufgestiegenen Briten verbreitet dieses angenehm wohlige Gefühl: So klingt es, wenn man in der warmen Stube sitzt und zuschaut, wie die bunten Blätter sacht zu Boden fallen. Gut, dass für die Zeit danach Laubsauger gibt.
8 Nat „King“ Cole: Autumn Leaves (1956)
Seit John Mercer 1945 die französische Vertonung eines Gedichtes von Jacques Prevert ins Englische übertragen hat, wurde „Autumn Leaves“ hunderte Male – und oft sehr gut – aufgenommen, unter anderem von Frank Sinatra, Eric Clapton, Jermaine Jackson, Bob Dylan, Coldcut, Rickie Lee Jones, Chet Baker undundund. Aber die warmherzig-elegante Version von Cole steht über allem.
7 Guns N’Roses: November Rain (1992)
Das ist so eine Ballade von Ewigkeitsformat. Fast neun Minuten lang breitet sich der epische Song vor dem Hörer aus und wird dabei zusehends opulenter. Es geht dabei um das Ende einer Beziehung. „Aber nichts hält für immer. Wir wissen beide, dass Gefühle sich ändern. Und es ist schwer, eine Kerze zu halten im kalten Novemberregen“, singt Axl Rose mit ebenso viel Leid wie Kraft in der Stimme.
6 The Kinks: Autumn Almanac (1967)
Was muss man eigentlich im Herbst einpflanzen oder ernten? Wann muss das nicht winterharte Grünzeug abgedeckt werden? Ein Almanach weiß Rat. Solche Kalender oder Jahrbücher helfen seit jeher. Im von Ray Davies geschriebenen Song „Autumn Almanac“ soll es – so der Autor – tatsächlich um dieses Thema gehen. Er habe, so Davies, einem leidenschaftlichen Gärtner zugehört und einen Song aus dessen Worten gemacht.
5 Neil Young: Harvest Moon (1992)
„Because I’m still in love on this harvest moon“ singt Neil Young mit ätherisch-schöner Stimme. Dass sich das Lied samt des gleichnamigen Albums auf die beim Erscheinen genau 20 Jahre LP „Harvest“ und den Song „Heart Of Gold“ bezieht, tut nur insofern was zur Sache, als dass beide Werke perfekte Herbstplatten sind. „Harvest Moon“ erzählt von der Veränderung, die eine unerschütterliche Liebe erfährt, ja zwangsläufig erfahren muss.
4 Frank Sinatra: It Was A Very Good Year (1965)
Das dazugehörige Album „September Of My Years“ ist Programm. Frank Sinatra, damals 50 Jahre alt, erzählt eine Platte lang vom Herbst des Lebens. In „It Was A Very Good Year“ lässt er dabei sein bisheriges Liebesleben Revue passieren und stellt fest, dass er nun reif und gut „wie alter Wein“ ist. Geschrieben wurde das Lied schon 1961 von Ervin Drake und zwar für das Kingston Trio („Tom Dooley“). Aber erst Sinatra machte es zur Hymne für den selbstbewussten älteren Herren. Robbie Williams hat den Song auch gecovert, er singt ihn auch schön. Trotzdem funktioniert er bei ihm nur bedingt, er war schlicht zu jung dafür. Nett ist Homer Simpsons Version „It Was A Very Good Beer“.
3 Earth, Wind And Fire: September (1978)
Eigentlich ist der September ein Monat, in dem die Sonne noch recht oft scheint und auch die Nächte noch mild sein könnten. Genau diese Stimmung fängt der Soul-Funk-Klassiker von Earth Wind And Fire um Maurice White und Philip Bailey perfekt ein. Dieses Lied ist eine Verheißung – und zwar auf eine wunderbare Nacht mit einer tollen Frau oder Mann an der Seite. Danach kommt sicher der kalte Winter, aber noch ist es einfach schön. Also lasst uns den Moment genießen.
2 Small Faces: The Autumn Stone (1969)
Als Small Faces war die Band Geschichte als dieses Doppelalbum – ihr viertes Studiowerk – herauskam. Kurz darauf wurden sie, unter anderem mit Rod Stewart, zu den Faces, aber hier geht es eine Stunde lang psychedelisch um Abschied, Rückschau und Zurücklassen. Das Titellied ist ein famoser Ohrwurm mit einem einfachen, aber auch einfach perfekten Text. Herbstliche Zeilen wie „Das Morgen bringt Veränderung, gestern waren die Felder noch grün. Gestern ist tot, aber meine Erinnerung lebt“ sind ebenso klar wie wehmütig.
1 The White Stripes: Dead Leaves And The Dirty Ground (2001)
Dieser Song ist die dritte Single aus dem dritten Album von Jack und Meg White. Die beiden Künstler gaben sich als Geschwister aus, waren aber zweieinhalb Jahre miteinander verheiratet. Als die CD „White Blood Cells“ herauskam, lag ihre Ehe schon rund zwei Jahre und ein Album zurück. Trotzdem wirkt der kraftvolle Bluesrock-Song „Dead Leave And The Dirty Ground“ so, als würden nun – nach dem Ende des gemeinsamen, flirrenden Sommers der Liebe, die Scherben zusammengekehrt. Natürlich spürt man den Schmerz, aber hauptsächlich sind Trotz, Wut und Lebenslust greifbar nah.
Und wenn man doch im Herbst auf die Straße muss? Dann helfen unsere Tipps.
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