Die Auto Union und ihr neuer Slogan
Eigentlich war ein „Findelkind“ daran schuld: Am 21. August 1969 fusionierte der schwäbische Automobil- und Motorradhersteller NSU mit der Auto Union, also mit Audi. Und NSU brachte ein innovatives Fahrzeug mit in den neuen Verbund – den extravagant designten und vom Wankelmotor angetriebenen Ro 80. Der blieb mangels Erfolgs und dank anfänglicher Mängel zwar nur bis 1977 im Programm, sein Slogan lebt allerdings bis heute weiter: Denn im Sommer 1971 wurde das Auto mit dem Satz „Vorsprung durch Technik“ beworben. Passend zum neuen Leitsatz erschien 1972 der Audi 80 der ersten Generation – und der brillierte der mit etlichen technischen Neuerungen wie einer OHC-Motorenbaureihe oder dem spurstabilen Lenkrollradius. Ganz nebenbei nahm der die Technik des ersten Golf und – als GTE – den GTI vorweg. Der kompakte Audi 80 der ersten Generation wurde zum Erfolg: Er verkaufte sich über eine Million Mal.
Die Ära Piëch – fast alles ist möglich
Im August 1972 wurde der Manager und Ingenieur Ferdinand Piëch bei der Audi NSU Auto Union Hauptabteilungsleiter für Sonderaufgaben in der technischen Entwicklung und dann, ab 1975, Vorstandsmitglied für Technik. Auf seine Initiative brachte Audi NSU 1976 den ersten Pkw mit Fünfzylinder-Ottomotor, den Audi 100 5E, auf den Markt. Neben dieser Innovation wurden zwei Entwicklungen vorangetrieben und erfolgreich eingeführt – zunächst ab 1979 die Turbotechnik, die zum Beispiel auch zu leistungsstarken und sehr dynamischen Turbodiesel-Motoren führte. Und im Jahr 1980 dann der Allradantrieb im PKW. Der Audi quattro ist längst eine Ikone: Das bis 1991 hergestellte Sportcoupé war eines der ersten in größeren Stückzahlen produzierten Straßenfahrzeuge mit permanentem Allradantrieb. Mit ihm startete die maßgeblich für die Erfolgsgeschichte des Ingolstädter Quattro-Antriebs. Sogar die Werbung für das Allradsystem wurde zum Klassiker: 1986 fuhr man werbewirksam im 100 CS quattro die Skisprung-Schanze Pitkävuori im finnischen Kaipola hoch.
Noch mehr feine Technik
Technische Innovationen gehören im Hause Audi zum „guten Ton“: 1982 war der Audi 100 strömungsgünstigste Großserienlimousine der Welt, Benzinmotoren mit Abgasturboaufladung, die Entwicklung sparsamer, direkt einspritzender Dieselaggregate, Aluminiumkarosserien und die Herstellung von Automobilen der Luxusklasse mit Acht- und Zwölfzylindermotoren machen Audi zur Premiummarke im VW-Konzern. Einen wichtigen Schritt ging man Mitte der 1980er Jahre: Ab 1985 verkaufte Audi als erster Hersteller Großserienfahrzeuge mit Vollverzinkung – die Modelle 100 und 200 bewarb man mit einer „elektrolytischen Verzinkung der Außenhaut“ und einer „feuer- und elektrolytischen Verzinkung für die Innenteile.“ Die Technik hat sich mittlerweile als Standard durchgesetzt. Aktuell verweisen e-tron-Modelle in die elektrische Zukunft.
Motorsporterfolge auf Rundstrecke und Rallyepiste
Flacher Stromer: RS Q e-tron soll als erstes Elektrofahrzeug bei der Rallye Dakar gewinnen und der Ingolstädter Titelsammlung eine weitere Trophäe hinzufügen, allerdings hat das 2022 noch nicht geklappt. Zufrieden war man bei Audi dennoch: Vier Etappensiege – zwei durch Carlos Sainz, einer durch Mattias Ekström und einer durch Vorjahressieger Stéphane Peterhansel – sowie der neunte Rang im Gesamtklassement waren vorher wohl nicht erwartet worden. Doch springen wir kurz noch einmal zurück in die 1970er Jahre: 1978 wurde die Motorsportabteilung von Audi gegründet – und wandelt seither auf den extrem erfolgreichen Pfaden der Auto-Union-Silberpfeile der 1930er Jahre: Am Anfang standen 1983 und 84 die beiden hart umkämpften Titel bei der Rallyeweltmeisterschaft mit dem legendären quattro-Monster. Eine Rennsportikone ist auch der R8 Prototyp: Der gewann von 2000 bis 2005 fünf Mal bei den 24 Stunden von Le Mans. Mit 62 Siegen in 79 Einsätzen ist der R8 außerdem einer der erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten. Sein Nachfolger, der R10, war der erste Bolide mit Dieselmotor, der in Le Mans gewann. Und seit die DTM im Jahr 2002 in die „neue Zeit“ startete, konnte Audi die Fahrerwertung der Tourenwagenserie zehn Mal, zuletzt 2019 und 2020, gewinnen.
Anhängerkupplungen und mehr
Wer die Entwicklung der Auto Union hautnah – und mit großartigen Autos – erleben will, kann dies besonders gut dort, wo die Geschichte spielt: Ingolstadt lockt mit dem modernen Audi museum mobile, in Sichtweite der Produktionsanlagen gelegen. In Zwickau, also dort, wo die Fusion 1932 umgesetzt wurde, ist das liebevoll ausgestattete August Horch Museum sogar in die ehemalige Fertigung integriert. Beide Museen sind mehr als einen Besuch wert – und für beide sollte man viel Zeit mitbringen. Wer für seinen Audi einen passenden „Haken“ sucht, findet den bei Marktführer Kupplung.de. Für alle aktuellen Modelle – vom A1 bis Q7 und e-tron – sind Anhängerkupplungen verfügbar. Auch für viele ältere Baureihen gibt es AHKs, etwa für den Audi 100/200 C3 (ab Baujahr 1982), den Audi 80 B3 (ab Baujahr 1986) oder den Allroad C5 (ab Baujahr 2000).
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- Audi Presse